Trotz der erwarteten Staatshilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Franken droht der Airline ein enormer Stellenabbau – rund 1’500 Stellen sollen gefährdet sein.
Eine Vielzahl an Airlines kämpft derzeit ums überleben. Auch die Swiss ist von der aktuellen Krise schwer getroffen, weshalb wir vor einigen Tagen bereits darüber berichtet haben, dass Swiss und Edelweiss eine Staatshilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Franken in Form von Krediten erhalten sollen. Trotz des hohen Kredites, sollen bei Swiss jedoch eine große Anzahl an Arbeitsplätzen bedroht sein.
Bedingungen der Staatshilfe
Im Zuge der Corona-Krise hatte die Schweizer Airline mit tiefen Einschnitten zu kämpfen, weshalb die Airline um Staatshilfen bat. Die genehmigte Staatshilfe ist jedoch an einige Bedingungen geknüpft, so dürfen zum Beispiel keine Dividenden ausgeschüttet werden. Zudem werden Standortgarantien vom Swiss-Mutterkonzern Lufthansa verlangt und die Klimaziele des Bundes kontrolliert, sodass diese eingehalten werden. Für die Bürgschaften des Bundes, erhält diese als Sicherheit Aktien der Swiss sowie eine Entschädigung, welche rund 2,5 Prozent der Kreditsumme sind – jährlich also ein Betrag rund 32 Millionen Franken.
Da der neue Businessplan für die Kreditvergabe eine Kostensenkung von etwa 20 Prozent vorsieht, hiesse dies, dass bei insgesamt 9’500 Arbeitsplätze, rund 1’500 bis 1’900 gestrichen werden müssen, wie die SonntagsZeitung berichtete. Laut Serge Gaillard, Direktor der eidgenössischen Finanzverwaltung, dienen die Aktien der Swiss und die damit verbundenen Vermögenswerte als Sicherheit für das Darlehen, ein Kredit allein würde laut Gaillard die Zukunft der Fluggesellschaft allerdings noch nicht absichern.
Zukünftiger Flugbetrieb noch unklar
Wann die Swiss wieder einen normalen Flugbetrieb aufnehmen wird, ist noch unklar. Laut Gaillard würde die Airline im pessimistischste Szenario Ende dieses Jahres 50 Prozent der Flüge wieder aufnehmen und erst in 3 Jahren das Vor-Corona-Niveau wieder erreichen.
Er befürchtet auch, dass die Standorte in Deutschland bei dem Hochfahren bevorzugt werden könnten, weshalb eine Absicherung seitens der Regierung in Form der Standortgarantieren für besonders wichtig erachte. Da die Langstreckenflüge ein wichtiger Bestandteil für die Werthaltigkeit des Darlehens sei, soll der Wiederaufbau der Langstreckenflüge gleichmässig mit den Hubs in Frankfurt und München erfolgen.
Fazit zur aktuellen Situation der Swiss
Die aktuelle Situation sowie der geforderte Stellenabbau fällt der Fluggesellschaft sicherlich nicht leicht. Denn nicht nur die Zukunft der Airline hängt daran, sondern auch die der Mitarbeiter. Um den Bedingungen der Staatshilfe gerecht zu werden und die Zukunft der Airline zu sichern, scheint diese Entscheidung jedoch als notwendig.