Südafrikas Flag-Carrier South African Airways hat im Zuge massiver Sparmassnahmen auch eine erhebliche Verkleinerung der eigenen Flotte bekanntgegeben.
South African Airways stand schon vor Beginn der COVID-19-Pandemie vor grossen finanziellen Problemen, da die Fluggesellschaft seit Jahren Massen an Geld verliert. Die südafrikanische Regierung hat die Fluggesellschaft kontinuierlich mit genügend Mitteln zum Überleben, aber nicht genug für eine vollständige Umstrukturierung und einen Rentabilitätsplan, knapp über Wasser gehalten.
Von der geplanten Auflösung zur erneuten Rettung
Ende 2019 beantragte die South African Airways Staatshilfe, beziehungsweise die Rettung des Unternehmens, um zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Anfang 2020 dann erklärte die Fluggesellschaft jedoch, dass es zur Auflösung des Flag Carriers kommen werde. Die Regierung stellte der in Schwierigkeiten geratenen Fluggesellschaft allerdings in letzter Minute ein weiteres Rettungspaket zur Verfügung. Dieses war von begrenztem Nutzen, da die Fluggesellschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschliessungen und Reisebeschränkungen keine Linienflüge durchführen konnte.
Aufgrund der katastrophalen finanziellen Lage und einer negativen Prognose für die weltweite Nachfrage nach Flugreisen aufgrund von COVID-19 hat South African Airways angekündigt, den Grossteil der eigenen Flotte zu verkaufen, um weiter Kosten zu sparen. Die Fluggesellschaft hat derzeit insgesamt 28 Flugzeuge in ihrer Flotte, darunter mehrere zurzeit gegroundete Flugzeuge. Diese Flotte besteht aus drei Airbus A319, zehn A320, fünf A330, sechs A340 und vier A350.
Auch A350: 13 Flugzeuge müssen gehen
Die Airline plant im Zuge der Sparmassnahmen ganze 13 Flugzeuge auszumustern, darunter die gesamte Airbus A330-Flotte, sowie sechs der zehn A320 und zwei der vier A350. Damit verfügt die Airline künftig über eine Flotte von nur noch drei A319, vier A320, fünf A340 und zwei A350. Berichten zufolge versucht South African die verbleibenden zwei A350 ebenfalls aus dem Verkehr zu ziehen, doch Air Mauritius, die Fluggesellschaft, von der die Flugzeuge geleast werden, ist selbst in die freiwillige und selbstverwaltete Insolvenz eingetreten, so dass die Chancen für eine solche Transaktion derzeit unbekannt sind. Südafrikas Staatsairline ist denn auch nicht in der Lage, einige der eigenen Airbus A340 zu fliegen, da diese derzeit eingelagert und nicht flugfähig sind.
Darüber hinaus wurden einige lufttüchtige A340 von Leasinggebern zurückgenommen, während viele sich noch in Langzeitlagerung befinden. Das bedeutet, dass die älteren Vierstrahler möglicherweise nicht so bald in den Farben Südafrikas in den Himmel zurückkehren werden. Damit verfügt South African Airways nun über eine Flotte, die immerhin in der Lage ist, eine sehr kleine Anzahl von Kurzstreckenflügen durchzuführen und gleichzeitig einen beträchtlichen Teil der inländischen und regionalen Betriebskapazität zu erhalten.
Fazit zur Flottenreduzierung bei South African Airways
Durch die nun bekannt gemachte und erhebliche Reduzierung der Flotte von South African Airways, sehen wir in Zukunft eine deutliche kleinere Fluggesellschaft. Ob diese Massnahme zu Genüge dazu beitragen kann, die Kosten endlich zu senken und in absehbarer Zeit auf dem grünen Zweig zu landen, muss sich zeigen. Erstaunlich dabei ist jedoch auch, dass South African weiterhin auch auf die älteren, nicht sehr effizienten A340 setzt, stattdessen alle A330 ausmustert und sich am liebsten sogar von allen hochmodernen A350 trennen möchte.