Die Eidgenössische Finanzkontrolle erstellte einen Bericht zu den Bundeshilfen von Skyguide – wobei sie unter anderem die baldige Erholung der Flugsicherungsgesellschaft infrage stellt.
Die Corona-Pandemie führte dazu, dass in den vergangen zwei Jahren nur ein Bruchstück der Anzahl Flüge von 2019 durchgeführt werden konnte. Das verschlechterte den Status Quo der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide massiv. Nachdem Swiss und Edelweiss im Mai 2020 Staatshilfen in Höhe von 1,5 Milliarden zugesprochen bekamen, beantragte daraufhin auch Skyguide im August 2020 rund 400 Millionen Franken bei der Finanzverwaltung. Nun erstellte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) einen Untersuchungsbericht, wobei herauskam, dass Skyguide womöglich bald noch mehr Bundeshilfen benötigen wird, so SRF.
Bei Skyguide mangelt es an Sparmassnahmen
Die Schweizer Aktiengesellschaft Skyguide ist verantwortlich für die Überwachung des Schweizer Luftraums sowie des angrenzenden Luftraums. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sie Staatshilfen in der Höhe von total 500 Millionen Franken zur Sicherstellung des Überlebens erhalten. Bei der Untersuchung des Bedarfs dieser staatlichen Finanzierung kam die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) zum Ergebnis, dass Skyguide auch ohne die Pandemie auf eine Finanzspritze angewiesen gewesen wäre. Gleichzeitig bestätigt EFK nach wie vor den Bedarf der Bundeshilfe, stellt jedoch in Frage, ob dies Skyguide zum Überleben genügen wird.
Als weiteren Punkt bemängelt EFK die Sparmassnahmen von Skyguide. Für die staatliche Finanzhilfe erwartete der Bundesrat, dass Skyguide 90 bis 100 Millionen Franken spart. Doch gemäss den Untersuchungen vom EFK sind keine Lohneinsparungen bis 2024 in Aussicht. Statt den Einsparungen bei den Löhnen rechnet Skyguide die Kurzarbeitsentschädigungen in der Höhe von 18 Millionen Franken als Einsparungen.
Skyguide wehrt sich gegen die Anschuldigungen
Skyguide wehrt sich gegen die Äusserungen der EFK und weist auf ihren Leistungsplan hin, der die Verminderung von Schulden vorweist, sowie ein ausgeglichener Finanzplan darstellt, so die Luzernerzeitung.
Ohne die direkten sowie indirekten Folgen der Krise wäre Skyguide ein finanziell nachhaltiges Unternehmen.
Skyguide
Zudem können ohne Flüge auch keine Gebühren verrechnet werden. Normalerweise verrechnet Skyguide für An- und Abflüge sowie für Überflüge Gebühren – wegen dem Einbruch der Reisebranche durch die Corona-Pandemie schätzen sie 2020 und 2021 eine Unterdeckung von 280 Millionen Franken.
Jedoch ist es Skyguide möglich ab 2023 entgangene Erträge von 2020 nachzuverrechnen. Dies können sie mittels Gebührenerhöhung auf sieben Jahre den Fluggesellschaften belasten, allerdings nur, wenn sie die Effizienzvorgaben der EU einhalten.
Fazit zur Kritik an Skyguide von der Eidgenössischen Finanzkontrolle
Im Untersuchungsbericht von der Finanzkontrolle muss Skyguide so einiges an Kritik einstecken. Einerseits meint die EFK, dass es an Sparmassnahmen mangle, dass das Unternehmen auch ohne Covid-19 Finanzschwierigkeiten hätte und andererseits, dass noch mehr Finanzspritzen notwendig sein werden. Die Flugsicherungsgesellschaft wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe und versichert, dass sie ohne die Krise ein finanziell nachhaltiges Unternehmen sind.