Die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide hat durch den Rückgang im Flugverkehr einen erheblichen Umsatzeinbruch verzeichnet und soll nun wie bereits andere Bereiche der Schweizer Luftfahrt Staatshilfen erhalten.
Nicht nur Airlines haben unter der Corona-Pandemie gelitten, sondern auch andere Unternehmen wie etwa die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide. Deswegen ist aktuell geplant, der Firma Hilfen durch eine Kapitalerhöhung oder zusätzliche Darlehen zu gewähren. Für dieses und das kommende Jahr seien rund 400 Millionen Franken von der Finanzverwaltung beantragt, wie der Tagesanzeiger berichtet.
Teure Rettung der Schweizer Luftfahrt
Nachdem bereits im Frühjahr Staatshilfen für die Schweizer Luftfahrt in Höhe von 1,9 Milliarden Franken beschlossen wurden, werden jetzt die konkreten Hilfen für Skyguide behandelt. Die Gesellschaft befindet sich in Staatsbesitz und beschäftigt rund 1’500 Personen. Aufgrund ihrer Rolle in der zivilen und militärischen Luftraumüberwachung wird sie als systemrelevant eingestuft. Zur Rettung soll Skyguide noch dieses Jahr durch eine Kapitalerhöhung 150 Millionen Franken erhalten. Für 2021 werden weitere 250 Millionen angesetzt. Ob die Hilfen vollständig in das Eigenkapital fließen oder in Form von Darlehen erfolgen sollen, ist bisher nicht abschließend festgelegt. Auch müsse das Parlament die Hilfen noch bestätigen.
Die Unterstützung sollen die fehlenden Einnahmen aus dem massiven Verkehrsrückgang auffangen. Skyguide nimmt regulär etwa 80 Prozent seiner Erträge durch Lande- und Fluggebühren ein. Da diese größtenteils wegfallen, rechnet die Gesellschaft mit um 200 Millionen Franken verringerte Erträge für das Jahr 2020. Ohne die Staatshilfen würde bereits in kurzer Zeit ein Liquiditätsengpass erwartet.
Staatshilfen an Bedingungen geknüpft
Skyguide erhält die Staatshilfen aber nicht bedingungslos. Im Gegenzug für die Unterstützung müsse Skyguide Sparmassnahmen ergreifen, um weiteren Verlusten in der Zukunft vorzeitig entgegenzuwirken, berichtet das Tagblatt zu den anstehenden Staatshilfen.
Diese Massnahmen seien bereits teilweise eingeleitet worden und sollen innerhalb der nächsten vier Jahre zu einer finanziellen Entlastung von bis zu 100 Millionen Franken führen. Ein zentraler Punkt des Sparprogramms soll zukünftig der Anstieg des Rentensalters von Fluglotsen sein. Statt mit bisher 56 Jahren, fordert der Bundesrat, dass Fluglotsen erst im Alter von mindestens 60 Jahren in Rente gehen können. Hierfür sollen Management und Gewerkschaften dem Bundesrat bis Ende des Jahres 2021 eine Lösung vorstellen.
Fazit zu den Staatshilfen für Skyguide
Bereits in der Diskussion um das Rettungspaket für die Schweizer Luftfahrt aus dem Frühjahr war die Rede von Hilfen für Skyguide. Nun wird konkret, auf wie viel finanzielle Unterstützung Skyguide angewiesen sein wird. Wenn das Parlament die von der Finanzverwaltung beantragten Hilfen für Skyline bestätigt, werden diese die Verluste der kommenden Wochen und Monate auffangen können. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen tragen ebenfalls zur langfristigen Stabilisierung der Situation bei.