Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat 60 Piloten angewiesen, nicht mehr zu fliegen – besonders ehemalige Militärpiloten sollen betroffen sein.
Seit 2019 hat die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA ermittelt, nun bestätigt sich der Anfangsverdacht: Zahlreiche Piloten verschweigen bewusst psychische Erkrankungen, um ihren Job nicht zu gefährden. Wie airliners berichtet, werden 5’000 Piloten verdächtigt, 60 Piloten aus dem Passagierdienst wurden bereits suspendiert. Die Dunkelziffer kann aber sogar noch höher sein.
Verschweigen von Krankheiten keine Seltenheit
Psychisch kranke Piloten können eine erhebliche Gefahr für die Flugsicherheit darstellen. So ereignete sich am 24. März 2015 in den südfranzösischen Alpen ein grosses Unglück: Ein psychisch kranker Copilot brachte eine Germanwings-Maschine absichtlich zum Absturz. Alle 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder starben, resümiert t-online.
Auch die FAA hat 2019 den Verdacht, dass viele Piloten psychische Erkrankungen absichtlich verschweigen. Das Büro des Generalinspekteurs für Veteranenangelegenheiten äusserte Bedenken bezüglich der Erkrankungen und unrechtmässig erhaltenen Invaliditätsleistungen. Nach vier Jahren sind die Ermittlungen nun abgeschlossen. Das Ausmass an Fällen ist riesig: 5’000 Piloten stehen im Verdacht, medizinische Aufzeichnungen gefälscht zu haben. Hierbei soll es sich meist um ehemalige Militärpiloten handeln.
FAA greift durch
Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde hat Berichten zufolge bereits die Hälfte der Fälle untersucht und Massnahmen ergriffen. Ungefähr 600 der untersuchten Piloten seien im Passagierdienst bei Airlines tätig. 60 von Ihnen sollen aufgrund von Sicherheitsbedenken mit sofortiger Wirkung suspendiert worden sein. Die FAA hält sie für eine “eindeutige Gefahr für die Flugsicherheit”.
Es bleibt abzuwarten, wie viele Piloten bei den weiteren Untersuchungen der einzelnen Fälle suspendiert werden und wie hoch der Anteil der Piloten mit psychischen Erkrankungen bei den Airlines ist. Zuletzt ist es in den USA vermehrt zu Beinahe-Unfällen im Luftverkehr gekommen. Die FAA ist deshalb selbst wegen zahlreichen Verfehlungen bei der Koordination von Flugzeugen und dem vermeintlichen Einsetzen von KI bei der Flugsicherungs-Software in Kritik geraten.
Fazit zur Untersuchung der Piloten
Ermittlungen der FAA decken eine Vielzahl von Piloten mit vermeintlich psychischen Krankheiten auf, die bewusst diese verschweigen oder sogar Aufzeichnungen fälschen sollen. Mit bisher 5’000 bekannten Fällen offenbart sich ein grosses Problem unter den Piloten. Nicht alle erkrankten Piloten sind eine Sicherheitslücke. Fälle, wie die des Germanwings-Piloten 2015 zeigen aber, dass einige der Piloten kein Flugzeug mit hunderten Passagieren an Bord fliegen sollten.