Singapore Airlines wird in diesem Quartal weitere sieben Airbus A380 aus dem Verkehr ziehen. Die Fluggesellschaft ist die erste Airline, die den Riesen der Lüfte in den Ruhestand geschickt hat. Die ersten fünf Ausmusterungen fanden zwischen 2017 und 2018 statt. Mit den nun angekündigten weiteren Ausmusterungen verbleiben bei Singapore Airlines noch 12 Airbus A380 in der Flotte.
Der Airbus A380 ist das grösste Passagierflugzeug, das derzeit am Himmel fliegt. Doch die grosse Kapazität war schon immer sein Verhängnis. Diese übermässige Kapazität hat den Riesen der Lüfte für die Fluggesellschaften noch problematischer gemacht, da sie inmitten der COVID-Krise Mühe haben, ihre Flugzeuge zu füllen. Damit verbunden ist die geringere Treibstoffeffizienz beim Antrieb von vier grossen Triebwerken. Das berichtet unter anderem OMAAT.
Erstkunde und Erste beim Ausmustern
Singapore Airlines wird weitere sieben Airbus A380aus ihrer Flotte ausmustern. Die Fluggesellschaft hatte ursprünglich insgesamt 24 A380 von Airbus übernommen und war mit der Übernahme des ersten Superjumbos 2007 sogar Erstkunde des Vierstrahlers. Doch nur zehn Jahre später, also 2017, musterte die Airline bereits den ersten A380 wieder aus. Dabei war es wohl immer von Singapore Airlines beabsichtigt, dass die ersten A380 nicht lange in der Flotte bleiben würden. Weitere Ausmusterungen waren jedoch bis jetzt nicht in Sicht. Dennoch hat die Fluggesellschaft diesen Typ nicht mehr geflogen, seit der weltweite Verkehr im ersten Quartal des Jahres zum Erliegen kam.
Es ist jedoch nicht nur der Airbus A380, der aufgrund der aktuellen Situation in der Flotte von Singapore Airlines überzählig ist. In ihren jüngsten Quartalsergebnissen gab die Fluggesellschaft bekannt, dass sie über 26 überschüssige Flugzeuge verfügt, die ebenfalls über kurz oder lang ausgemustert werden sollen. Dabei handelt es sich um die Folgenden:
- Sieben Airbus A380
- Vier Boeing 777-200/200ER
- Vier Boeing 777-300
- Neun Airbus A320
- Zwei Airbus A319
Entsprechend befinden sich auch die genannten Flugzeuge quasi auf der Abschussliste.
Zweites Leben bei HiFly endet jäh
Bislang hat Singapore Airlines fünf Airbus A380 ausgemustert. Während vier davon zu Schrott verarbeitet wurden, erhielt der fünfte ein zweites Leben, als HiFly den Superjumbo für Wet-Lease-Operationen einsetzte. Anfang dieser Woche gab jedoch auch HiFly bekannt, dass das Unternehmen die einzige A380, die die portugiesische Leasing-Airline betreibt, aus dem Verkehr ziehen wird. Dies ist wahrscheinlich auch die einzige A380, die jemals für den Einsatz als Frachtflugzeug umgebaut wurde, wenn auch in einer provisorischen Konfiguration.
Mindestens zwei der von Singapore Airlines schon zuvor ausgemusterten A380 wurden bereits verschrottet, während aktuell nicht genau klar ist, welche Superjumbos folgen sollen. Am wahrscheinlichsten dürften aber jene A380 sein, die sich bereits in der australischen Wüste von Alice Springs zur Einlagerung befinden.
Fazit zur Ausmusterung weiterer A380 bei Singapore Airline
Die schlechten Nachrichten den A380 betreffend, wollen einfach nicht abreissen. Und so traurig diese für alle Luftfahrt-Enthusiasten sind, so gewöhnlich sind sie inzwischen fast geworden. Der Superjumbo verschwindet immer häufiger aus den Himmeln dieser Welt und immer mehr Airlines streichen den leider zu ineffizienten Vierstrahler aus ihren Flotten. Singapore Airlines machte in zweierlei Hinsicht den Anfang: Als Erstkunde und als erste beim Ausmustern. Diesen Weg führt die Fluggesellschaft nun weiter fort. Traurig, aber verständlich.