Nach einer Umfrage der Naturschutzorganisation Pro Natura mangelt es in der Schweizer Bevölkerung massiv an Wissen und Bewusstsein gegenüber den Naturparks. Deshalb verlangt Pro Natura nun deutliche Änderungen.
Dieser Tage verfügt die Schweiz in nahezu allen Teilen der Alpenrepublik über regionale Naturparks. Doch wie eine neue Umfrage der Naturschutzorganisation “Pro Natura” belegt, sind diese den Bewohnern selbiger kaum bekannt. Darüber hinaus offenbarte die Umfrage noch weitere Details.
Wenig Wissen und Bewusstsein über 13 Prozent der Landfläche
Laut der Pro Natura-Umfrage, würden fast neun von zehn Personen (gut 86 Prozent) nicht einmal wissen, dass sie selbst in einem Naturpark leben. Ausserdem würde ein Grossteil der Schweizer ebenfalls nicht wissen, dass Naturparks grundsätzlich etwas mit Naturschutz zu tun haben, wie die Umfrage weiter offenbarte. Das liegt aber nicht unbedingt am reinen Unwissen der dort Lebenden, sondern viel mehr an der Tatsache, dass laut Pro Natura zu wenig sichtbare Beiträge zugunsten der Natur und Landschaft in jenen Parks geleistet würden.
Aus diesem Grund fordert die Naturschutzorganisation, dass künftige Label für Naturparks nur noch vergeben werden sollten, wo eben solche Beiträge geleistet würden. Dabei machen die aktuell als Naturparks bezeichneten Gebiete in der Schweiz gut 13 Prozent der Landfläche des Landes aus. Und dennoch: Nicht mal die Hälfte der Befragten konnte auch nur einen dieser Park benennen.
Pro Natura bemängelt Ausrichtung aktueller Naturparks
40 Prozent der Befragten gab an nicht zu wissen, dass in Naturparks natürlich auch deutlich mehr für die Natur und die Landschaft getan werden müsse, als in üblichen Regionen. Diese muss dabei beispielsweise aufgewertet und eine nachhaltige Wirtschaft gefördert werden. Urs Tester, Abteilungsleiter “Biotope und Arten” bei Pro Natura verwundern diese Ergebnisse nicht:
“Viele Naturpärke legen ihren Fokus auf die touristische Vermarktung ihrer Landschaften. Lokale Produkte wie zum Beispiel Wein, Käse oder Most sind mit dem Label ‘Regionaler Naturpark’ geschmückt. Eine auf den langfristigen Erhalt von Natur- und Landschaftswerten ausgerichtete Entwicklung fehlt hingegen in vielen Naturpark-Gemeinden.”
Deshalb fordert Pro Natura, dass künftig genau geprüft werde, ob die Naturparks ihrem Labels auch gerecht werden und den eigentlich nötigen Beitrag auch leisten. Da in den nächsten Monaten für etliche Naturparks die Erneuerung des Labels ansteht, könnten diese Änderungen umgesetzt werden, jedenfalls wenn es nach der Naturschutzorganisation geht.
Fazit zur Umfrage und den Forderungen Pro Naturas
Die Umfrage von Pro Natura offenbart einiges Unwissen in der Bevölkerung ob der eigenen Naturparks, sowie ein fehlendes Bewusstheit bei denen als Naturpark bezeichneten Gebiete. Deshalb ist die Kritik seitens der Naturschutzorganisation auch nachvollziehbar und der Vorschlag zur Änderung der Bedingungen für die Labels durchaus sinnvoll, schliesslich täten die Noch-Naturparks gut darin, sich vermehrt auf den Schutz und die Aufwertung dieser Gebiete zu konzentrieren.