Der Klimawandel und insbesondere die Folgen von Reisen für die Veränderung des Klimas sind spätestens seit Greta Thunberg in aller Munde. Dennoch scheint der seit Jahren anhaltende Trend hin zu mehr Reisen nicht abzureissen.
Schweizer Ferienanbieter sehen ein gutes Reisejahr 2020 voraus
In einer Befragung des Schweizer Reiseverbandes gibt dieser an, dass sich der Klimawandel auch im Jahr 2020 nicht stark auf das Bewusstsein der Schweizer Reisenden auswirkt. Große Reisekonzerne wie TUI Suisse oder DER Touristik Schweiz geben an, dass man keinen Rückgang der Buchungszahlen erkennen könnte. Somit sollte das Jahr 2020 für die Reisebranche ein weiteres erfolgreiches werden.
Überraschend kommt das, wenn man bedenkt, dass sich die Vorwürfe gegenüber Reisen, insbesondere dem Fliegen immer weiter mehren und besonders “unnötige” Reisen, wie der Weg in die Ferien als Klimafeinde Nummer 1 gesehen werden. Dass sich dieser Trend nicht so direkt in den Zahlen auswirkt, scheint aber auch nicht besonders überraschend. Zu sagen, dass Reisen dem Klima massiv schadet ist das eine, daraufhin aber auch seinen eigenen Konsum zu verändern, ist dann schon etwas ganz anderes.
Nachfrage nach nachhaltigen Reisen steigt laut Ferienanbietern
Ein Trend, der den Befragten zufolge aber auf jeden Fall zu erkennen ist, ist die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Reisen. Dies bezieht sich auf die Aussagen von TUI und DER, die beide mitteilen, dass Kunden bewusster reisen möchten und die Nachfrage nach klimafreundlicheren Hotels steige. Zudem teil der Anbieter Knecht Reisen mit, dass die Nachfrage nach Zugtickets vor allem für Städtereisen deutlich angestiegen sei.
Wie sehr hinter diesen Aussagen tatsächlich relevante Zahlen liegen oder es sich dabei nur um eine Beschönigung der Tatsache von steigender Nachfrage nach Reisen handelt, geht aus der Befragung allerdings nicht hervor. Grundsätzlich sind diese Veränderungen aber natürlich ein positives Zeichen, dem in der Zukunft auch noch relevante Umschwünge in den Präferenzen der Kunden folgen könnten. Ob die Umwelt dauerhaft zu einem relevanten Entscheidungsfaktor von Reisenden in der Schweiz wird, bleibt allerdings abzuwarten.
Beliebteste Reiseziele der Schweizer 2020 unverändert
Interessant an der Befragung des SRB ist zudem das Thema Reiseziele. Hier sind die Schweizer nämlich auch weiterhin wenig klimafreundlich unterwegs. Die beliebtesten Ziele befinden sich fast alle rund um das Mittelmeer, sodass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um Ziele handelt, die mit dem Flugzeug angeflogen werden. Gerade die schwerlich mit dem Zug erreichbaren Ziele wie Griechenland, Zypern oder die Türkei können laut den Veranstaltern punkten.
Ebenfalls beliebt sind weiterhin auch Fernreisen, besonders die USA, Kanada und die Malediven gelten hier als Favoriten der Schweizer. Klima hin oder her, ein solcher Ausblick scheint Reisende einfach zu sehr anzustecken.
Auch an den Preisen für Reisen soll sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr nicht viel verändern, sodass die Reise-Branche insgesamt einem guten Jahr entgegenblickt. Einziger möglicher Dämpfer der positiven Aussichten: Das Corona-Virus. Der neuartige Erreger, der schon seit Wochen Medien und Politik bestimmt, sorgt natürlich auch bei der Ferienplanung für Sorge. Gerade Ziele in Asien werden unter dem Virus leiden und wahrscheinlich deutlich weniger Buchungen sehen, als noch 2019. Ob diese Angst berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt.
Fazit zu den Schweizer Trends in der Reisebranche 2020
Insgesamt ist es wenig überrsachend, dass sich der neue Trend zum Klimaschutz nicht direkt in dramatisch sinkenden Buchungszahlen für Reisen widerspiegelt. Schließlich dauert es meist deutlich länger bis sich gesellschaftliche Trends auch wirklich auf das Verhalten auswirken. Positiv ist allerdings in jedem Fall zu sehen, dass sich die Nachfrage nach nachhaltigen Reise-Angeboten erhöht.