SBB gibt dem Nein zum CO2-Gesetz die Schuld für das aktuelle Ausbleiben der Nachtzüge nach Barcelona und Rom. Sie wartet auf finanzielle Unterstützung für die Umsetzung.

Am vergangenen Sonntag, 11. Dezember 2022, startete der SBB-Fahrplan 2023 – unter anderem mit einem neuen Nachtzug nach Prag. Doch während SBB die Nachtzug-Destinationen in Richtung Norden und Osten Europas ausbaut, bleiben die Destinationen im Süden auf der Strecke. Der SBB-Chef Vincent Ducrot begründet das mit dem gescheiterten CO2-Gesetz, wie SRF berichtet.

Öffentliche Finanzierung notwendig

Seit rund zwei Jahren spricht SBB davon, das Nachtzugnetz oder auch “Nightjet-Netz” genannt, ab der Schweiz auszuweiten. Von sechs auf zehn Nightjet-Linien und 25 Destinationen lautete das Ziel bis 2024. Während seither die Nachtzugverbindung 2021 nach Amsterdam sowie in diesem Jahr nach Prag in Realität umgesetzt wurden, legte SBB die Linien nach Rom und Barcelona vorübergehend auf Eis. Das aufgrund der 61 Prozent der Stimmen gegen das CO2-Gesetz diesen Sommer, so SBB. Bei einem “Doppelten Mehr” des Volks, wäre der grenzüberschreitende Zugverkehr nämlich mit einem Klimafond gefördert worden. Und dieser Fond hätte die Nachtzüge nach Barcelona und Rom finanziert.

SBB Buch Lesen

Die Nachtzüge in den Süden legen eine Vielzahl an Kilometern hinter sich und haben hohe Trassenpreise. Das sind die Preise, die Bahnunternehmen pro Kilometer auf dem Schienennetz bezahlen müssen. Diese beiden Punkte machen die Durchführung nicht nur teuer, sondern auch unrentabel. Demzufolge fordert Vincent Ducrot, der Konzernchef von SBB, eine öffentliche finanzielle Unterstützung. Sofern diese gegeben ist, sei SBB bereit, die Nachtzugdestinationen Barcelona und Rom zu bedienen.

SBB Im Sonnenuntergang

Während SBB viele Nachtzugstrecken mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Kooperation anbietet, ist es für die Strecken in den Süden aus fahrplantechnischer Sicht nicht möglich. Das legt der Umsetzung der Nightjet-Linien nach Barcelona und Rom einen weiteren Stein in den Weg.

Fazit zur Verzögerung der Nachtzüge von SBB

Die Umsetzung der Nachtzüge nach Barcelona und Rom ist auf Eis gelegt. SBB wartet mit der Umsetzung auf die Zusicherung von öffentlicher Finanzierung. Wäre das CO2-Gesetz angenommen worden, wäre diese durch den Klimafonds bereits gesichert gewesen. Ich persönlich sehe die Argumentation der SBB ein und hoffe auf eine möglichst schnelle Zusicherung von öffentlichen Geldern für die Umsetzung der Nachtzüge in den Süden – die ich definitiv nutzen würde.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.