Wegen des Krieges in der Ukraine wird das Flugverbot in Russland verlängert und internationale Flüge ausgesetzt.
Russland verlängert im Angesicht der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine und den daraus resultierenden internationalen Konflikten die Flugverbote im eigenen Land, so aero. Ferner berichtet man, dass auch weitere Massnahmen in Kraft treten, die im Ausland geleaste Maschinen betreffen.
Flugverbote verlängert
Die bestehenden Einflugverbote nach Russland werden von dortiger Seite aus verlängert. In den letzten Tagen reagierte man damit auf von europäischen Ländern verhängte Sanktionen gegen Russlands Luftfahrt und Flugsicherheitsmassnahmen weiterer Staaten. Insgesamt dürfen nun elf Flughäfen in Süd- und Zentralrussland nicht mehr angeflogen werden. Das teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija noch am Samstag in Moskau mit.
Die verabschiedete Massnahme betrifft unter anderem die Städte Rostow, Krasnodar, Kursk, Woronesch und Simferopol auf der 2014 annektierten Krim. Der Flugverkehr in die bei Touristen beliebte Stadt Sotschi am Schwarzen Meer werde vorerst aufrechterhalten. Auch die russische Ostseeregion Kaliningrad werde weiterhin angeflogen. Da man dafür jedoch Routen über neutrale Gewässer nutze, werde die Flugzeit erheblich verlängert.
Starke operative Einschränkungen für geleaste Flugzeuge
Die staatliche Luftfahrtbehörde sprach abgesehen von der Aufrechterhaltung der Sperrzonen auch ein Flugverbot für im westlichen Ausland geleaste Maschinen aus. Die internationalen Flüge aller von dieser Regelung betroffenen Flüge sollen ab Mitternacht gelten. Kürzlich hatten Boeing und Airbus alle Verträge mit Russland aufgekündigt. Das hat zur Folge, dass für Maschinen der beiden Hersteller, die sich unter russischer Flagge operieren, die üblichen Wartungsangebote und die Ersatzteilversorgung entfallen. Russische Inlandsflüge bleiben hiervon allerdings unberührt. Diese dürfen demnach normal operieren.
Weiterhin sollen auch Flüge aus dem Ausland nach Russland ab dem 08. März eingestellt werden. Als Grund für letztere Beschlüsse werden die Sorgen darum genannt, dass die von russischen Gesellschaften geleasten Flugzeuge im Ausland von den entsprechenden Eigentümern beschlagnahmt werden könnten. Eine Ausnahme gibt es allerdings trotzdem. Flüge in die belorussische Hauptstadt Minsk werden weiterhin fortgesetzt.
Laut den Aussagen eines Informanten versuche man vor Ort allerdings mit allen Mitteln dem luftfahrttechnischen Dilemma, in dem man sich aktuell befindet, zu entgehen. Demnach habe sich etwa der stellvertretende Verkehrsminister mit Vertretern von nationalen Fluggesellschaften zusammengefunden, wobei über die Verstaatlichung der geleasten Maschinen beraten wurde. Für ein solches Vorhaben gäbe es jedoch nur wenige Möglichkeiten zur Verwirklichung. Während das Abkaufen der Flugzeuge in Anbetracht der Sanktionen momentan nicht möglich ist, bliebe erst ein Mal nur die Möglichkeit ihrer Beschlagnahme. Letzteres ist laut der Zeitung Kommersant jedoch keineswegs im Sinne der betroffenen Fluggesellschaften, da dieser Schritt noch längerfristige Sanktionen für sie bedeuten würde.
Fazit zur aktuellen Lage Russlands
Die Entwicklungen der internationalen Sanktionspolitik zeichnen sich nun auch für die russische Luftfahrt ab und zeigen ihre Wirkung. Das Land verlängert die geltenden Flugverbote und sieht sich selbst gezwungen, internationale Flugverbindungen bis auf Weiteres einzustellen. Durch die Aufkündigung der Verträge mit Boeing und Airbus kann zunächst nur der inländische Flugbetrieb fortgeführt werden. Wenn jedoch Ersatzteile oder Instandhaltungsarbeiten von Nöten sind, wird dies voraussichtlich auch nicht mehr möglich sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weltweit angespannte politische Lage entwickeln und was sie für Auswirkungen haben wird.