Es geht wieder aufwärts für die Swiss und die schweizerische Luftfahrt: Der Sommerflugplan steht, und auch interkontinentale Reisen werden zeitnah wieder möglich sein. Doch die Verunsicherung auf Kundenseite bleibt – und dieser gilt es nun entgegenzuwirken.
Vor einigen Tagen berichteten wir bereits über ein Vorhaben vonseiten des Lufthansa-Konzerns, mithilfe einer Rückflug-Garantie das Vertrauen in künftige Buchungsvorhaben zu stärken. Potenzielle Touristen sollen ihre Reiseplanungen mit einer solchen Garantie dahin gehend absichern können, jederzeit die Möglichkeit einer sicheren Heimreise zu erhalten. Doch das mögliche Szenario wirft einige Fragen auf…
Abgesicherte Rückflug-Garantie bei Problemen im Ausland
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Sonntagsausgabe) hatte der Chef des Mutterkonzerns in einem Interview preisgegeben, dass man eine sogenannte “Rückflug-Garantie” anbieten wolle. Durch diese auch als “Home-Coming-Garantie” bezeichnete Massnahme solle potenziellen Reisenden die Angst vor der Planung und Buchung künftiger Reisen genommen werden. Mit Beginn der Coronakrise im Frühjahr dieses Jahres waren tausende Touristen weltweit in Ferienregionen gestrandet und mithilfe eigens organisierter Rückholflüge in ihre Herkunftsländer zurückgeholt worden.
Derartigen Entwicklungen wolle man künftig entgegenwirken. Nach Informationen des schweizerischen Reiseportals Travelnews habe sich auch Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott positiv zur möglichen Einführung einer Rückflug-Garantie bei der Swiss geäussert. “Aktuell prüfen wir, ob eine Rückflug-Garantie auch bei Swiss eingeführt wird”, wird Fuhlrott von eben erwähnter Quelle zitiert.
Swiss bleibt Details für die Rückflug-Garantie schuldig
“Wer zurück will nach Deutschland, den bringen wir zurück.” So lautet das Versprechen vonseiten des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr, dem sich die Swiss nun offenbar anschliesst. Doch es gibt viele offene Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt ungeklärt bleiben. In Sachen Finanzierung bleibt vorerst fraglich, ob eine solche Garantie für den Kunden kostenfrei ermöglicht werden kann. Und auch die praktische Abwicklung eines solchen Vorhabens scheint kompliziert.
Sollte ein Passagier etwa wegen eines positiven Tests im Urlaubsland in Quarantäne müssen, kann die Swiss ihn schwerlich wieder in die Schweiz einfliegen. Sollte “nur” die Einreise verweigert werden, erscheint fraglich, ob auf dem jeweiligen Rückflug überhaupt noch genügend Plätze frei sind – oder wer stattdessen vor Ort bleiben müsste. Auch das potenzielle Szenario eines lokalen Ausbruchs wirft weitere Fragen auf, insbesondere den Umfang dieser Garantie betreffend: Wie schnell müssen Passagiere wieder nach Hause gebracht werden? Auf dem nächsten Flug? Am selben Tag?
Fazit zur geplanten Rückflug-Garantie der Swiss
Während das Vorhaben vonseiten des Lufthansa-Konzerns und der Swiss-Tochter grundlegend spannend klingt, bleiben die Fluggesellschaften ihren Kunden relevante Informationen schuldig. Sollten diese offenen Fragen in den kommenden Wochen beantwortet werden, könnte sich zeigen, ob es sich bei der geplanten Rückflug-Garantie tatsächlich um eine zusätzliche Absicherung auf Kundenseite handelt, oder schlichtweg um eine gute PR-Massnahme.