Noch bevor die zweite Nationalairline Saudi-Arabiens offiziell abhebt, tätigt sie eine Grossbestellung beim Flugzeughersteller Airbus. Nun sind auch weitere Details zur Ausstattung der Premium-Kabine bekannt.
Mitte 2025 soll es so weit sein: Der Erstflug von Riyadh Air wird bereits mit Spannung erwartet. Riyadh Air hatte bereits 2023 zahlreiche Dreamliner in Auftrag gegeben. Während die Boeing 787 der Airline zwar nicht mit einer First Class ausgestattet werden, soll die Business Class hingegen neue Massstäbe setzen und der “Maybach” am Himmel werden. Überdies wurde bereits seit Monaten über eine neue Grossbestellung für Schmalrumpfflugzeuge gemunkelt, die die Fluggesellschaft Ende Oktober in einer Pressemitteilung bestätigt hat. Wahrscheinlich werden einige der Schmalrumpfflugzeuge über flach verstellbare Sitze in der Business Class verfügen, wie Head for Points berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Airline aus Saudi-Arabien hat eine Vereinbarung zum Kauf von 60 Airbus A321neo unterzeichnet, die Auslieferungen sollen im zweiten Halbjahr 2026 starten
- Damit hat sich Riyadh Air gegen den Flugzeugtypen Boeing 737 MAX entschieden
- Für die Ausstattung der Business Class im Airbus A321neo wird die Airline voraussichtlich auf zwei verschiedene Konfigurationen setzen, eine davon mit flach verstellbaren Sitzen
Zwei Konfigurationen im A321neo
Im neuen Jahr möchte die junge Airline aus Saudi-Arabien mit Sitz am King Khalid International Airport durchstarten. Seit der Ankündigung der Fluggesellschaft durch den Kronprinz Mohammad bin Salman bin Abdulaziz im März 2023 werden immer mehr Details veröffentlicht. Tony Douglas, CEO von Riyadh Air und ehemaliger CEO von Etihad Airways, hat sich im Rahmen des Reise- und Tourismusevents World Travel Market in London nun zur Ausstattung der kürzlich bestellten Airbus A321neo geäussert. In einem Interview bestätigt Douglas nun, dass über zwei verschiedene Konfigurationen für diesen Flugzeugtypen nachgedacht wird. In Flugzeugen, die auf kürzeren Strecken eingesetzt werden, sollen mehr Sitze verbaut werden, für A321neo mit Einsatz auf längeren Strecken werden flach verstellbare Sitze in Betracht gezogen.
We’re likely to have one which is for slightly shorter missions, which, by definition, is likely to have more seats, and we are likely to have a second layout plan for longer range deployments. And I believe that consistency with the product offering we’ve got would necessitate a lie-flat option on that.
Tony Douglas, CEO von Riyadh Air
Konkrete Angaben zur Auslieferung der Flugzeuge gibt es bisher noch nicht, allerdings soll der erste A321neo im zweiten Halbjahr 2026 an Riyadh Air übergeben werden. Die junge Airline will bis 2030 jedoch rund 100 Destinationen anfliegen. Unter anderem möchte Riyadh Air auch Saudi-Arabien und Deutschland verbinden.
Airbus A321neo statt Boeing 737 MAX
Auf der Future Investment Conference in Saudi-Arabien wurde angekündigt, dass Riyadh Air 60 Schmalrumpfflugzeuge des Typs A321neo bestellt. Am Mittwoch, den 30. Oktober, unterzeichneten Tony Douglas, CEO von Riyadh Air und ehemaliger CEO von Etihad Airways, und Christian Scherer, CEO Commercial Aircraft von Airbus, die Vereinbarung in Riad.
This order will not only enable us to support economic growth in the aviation industry, it will also ensure Riyadh Air operates one of the most sustainable fleets in the industry and be instrumental in helping Saudi Arabia achieve its net-zero emissions goals.
Tony Douglas, CEO von Riyadh Air
Im August 2023 hat Riyadh Air bereits 39 Boeing 787-9 in Auftrag gegeben, mit der Option auf 33 weitere Dreamliner. Schon im letzten Jahr wurde über eine Grossbestellung für Schmalrumpfflugzeuge spekuliert.
Als Möglichkeit für die Flotte stand ebenfalls das Modell Boeing 737 MAX im Raum, doch dieses verliert nun das Rennen gegen die Variante Airbus A321neo. Der von zwei tragischen Unglücken in den Jahren 2018 und 2019 gezeichnete Flugzeugtyp Boeing 737 MAX geriet auch in den letzten Monaten immer wieder in die Schlagzeilen. Nicht zuletzt als Anfang des Jahres bei einem Alaska Airlines Flug ein Panel herausgebrochen war. Inzwischen besteht eine Warnung der US National Transportation Safety Board (NTSB) in Bezug auf Ruderprobleme bei diesem Flugzeugtypen. Zwischenzeitlich stand als Alternative sogar die Bestellung von COMAC C919 des chinesischen Boeing und Airbus Konkurrenten im Raum, was jedoch dementiert wurde.