Insgesamt fünf europäische Fluggesellschaften wollen jetzt gegen die Entscheidung der niederländischen Regierung klagen.
Nachdem die Passagierobergrenze am Flughafen Amsterdam-Schiphol vorerst Ende März endgültig aufgehoben werden sollte, hat die Regierung entschieden, diese aus Umweltschutzgründen und Personalproblemen doch noch wesentlich länger bestehen zu lassen. Die Fluggesellschaften behaupten, dass diese Entscheidung der Regierung gegen nationales, europäisches und internationales Recht verstösst. Mehrere Airlines leiten deswegen jetzt rechtliche Schritte ein, wie Business Traveller berichtet.
Begrenzung noch bis September 2024?
Seit Juni letzten Jahres setzt der Amsterdamer Flughafen eine Begrenzung der täglichen Passagierbewegungen durch. Denn wie viele andere europäische Flughäfen auch, hatte der Amsterdamer Airport im Sommer 2022 mit Chaos und Problemen zu kämpfen. Häufig kam es zu Verspätungen sowie zu Flugannullierungen. Um dies entgegenzuwirken, wurde eine Passagierobergrenze festgelegt.
Aus Umweltschutzgründen, um die Luftverschmutzung und den Lärm zu reduzieren, soll bis September 2024 die jährlichen Flugbewegungen auf 460.000 begrenzt bleiben. Um die Entscheidung der Regierung rückgängig zu machen, klagen jetzt mehrere Fluggesellschaften zusammen.
Fünf Airlines gegen Schiphol-Kapazitätsbegrenzung
Die Klage gegen die Passagierobergrenze wurde von der KLM Group initiiert, die rund 60 Prozent des Verkehrs am Flughafen Amsterdam-Schiphol ausmacht. Diese wird zusätzlich von den Branchenverbänden Airlines for Europe und European Regions Airline Association unterstützt. Darüber hinaus wollen auch die International Air Transport Association (IATA) und weitere Fluggesellschaften (Delta, Corendon, easyJet und TUIfly) vor Gericht gehen, um ein Verfahren gegen die niederländische Regierung einzuleiten.
[…] As the government appears not to hear our call, unfortunately we find ourselves compelled to take legal action.
Marjan Rintel, CEO KLM
In der abgegebenen Erklärung heisst es unter anderem auch, dass die Fluggesellschaften bereits Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Euro getätigt hätten, um Ziele im Einklang mit ihren eigenen Dekarbonisierungsplänen und der Politik der Regierung zu erreichen.
By choosing to pursue an arbitrary flight cap the Dutch government totally disregards both the efforts made by the industry to decarbonise as well as the socio-economic benefits of aviation, significantly reducing connectivity.
William Vet, Country Manager easyJet
Fazit zu den rechtlichen Schritten gegen die Passagierobergrenze in Amsterdam
Die Fluggesellschaften sind sich sicher, die Lärmbelastung und den CO₂-Ausstoss verringern und gleichzeitig ein Netz von Zielorten aufrechterhalten zu können. Deswegen klagen einige jetzt zusammen gegen die Entscheidung der niederländischen Regierung. Laut den Airlines hat die Kapazitätsreduzierung nicht nur negative Auswirkungen auf die niederländische Wirtschaft, sondern würde auch die Reisemöglichkeit und die Konnektivität für die Verbraucher erheblich einschränken. Wie es weitergeht und ob mit der gerichtlichen Klage gegen die Passagierobergrenze in Amsterdam Schiphol vorgegangen werden kann, bleibt abzuwarten.