Schwere Zeiten für die Qantas: In den vergangenen Monaten hatte die Qantas einige herbe Verluste zu verzeichnen, die noch immer stark spürbar sind. Nun gehen die Verabschiedungen in die nächste Runde: bald wird auch der 787-Bestand zu grossen Teilen aussortiert.
Erst kürzlich hatte Qantas alle Maschinen ihrer 747-Flotte und ausserdem sämtliche A380 aussortiert, und in einem Langzeitlager untergebracht. Nun scheint es, als würde sich bald auch die 787-Flotte fast vollständig in die kalifornische Wüste verabschieden müssen.
Qantas schickt ihre Flotten in einen langen Winterschlaf
Die Boeing 787-9-Flotte der australischen Nationalairline Qantas hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Standbein der Fluggesellschaft entwickelt, da “sich das Langstreckenflugzeug mit seiner hohen Reichweite und Treibstoffeffizienz ideal für den Einsatz in Nordamerika und Europa eignet”, wie das Reiseportal onemileatatime.com feststellt. Insgesamt elf dieser Maschinen führt die aktuelle Flotte, die künftig deutlich dezimiert werden soll: ab September dieses Jahres werden die wohl beliebtesten Flugzeuge der Qantas-Flotte in Victorville in Kalifornien langfristig überwintern.
Zwar treten hier und da immer wieder Vermutungen auf, nach denen die Qantas einige wenige Maschinen in Australien behalten wird, sollten sie in einem Notfall zum Einsatz kommen müssen. Auch diese Maschinen werden künftig allerdings nicht mehr zum regelmässigen Einsatz kommen. Insgesamt werden rund 100 der insgesamt 126 Flugzeuge der Flotte zum Einlagern in die Wüste geschickt. Wann, beziehungsweise ob diese überhaupt jemals wieder zurückkehren werden, ist nach aktuellem Informationsstand ungeklärt. Kritik gibt es für die wenig nachhaltigen Freiflüge über den Pazifik, die die geplante Einlagerung zwingend verursacht. In Anbetracht des bis dato allerdings vollkommen unbegrenzten Zeitraums dieser “Winterpause”, erscheint diese Massnahme jedoch verständlich.
Flugstopp bis mindestens März 2021 geplant
Der Grund für diesen langfristigen Winterschlaf liegt – wie so ziemlich jede Neuigkeit dieser Tage – in den immensen Auswirkungen der globalen Ausbreitung der Covid-19-Pandemie, die die australische Nationalfluggesellschaft bereits vor einigen Wochen zu einem drastischen Flugstopp von so ziemlich allen internationalen Langstreckenflügen gezwungen hat. Da dieser noch bis mindestens Ende März nächsten Jahres andauern wird, ist der Bedarf an der Boeing 787-9-Flotte aktuell praktisch nicht gegeben.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich besagter Flugstopp noch mindestens bis in die Sommermonate 2021 hinzieht, was die Einlagerung der Maschinen nur noch offensichtlicher macht. Bis Juli 2022 erwartet die Airline demnach aktuell nicht, eine höhere Kapazität als 50 Prozent des Vorjahresniveaus zu erreichen – eine Zahl, die für die unmittelbare Zukunft weitere, dramatische Verluste bedeutet.
Fazit zur Einlagerung der Qantas-Flotten
Im Angesicht der durchaus miesen Prognosen für das Langstrecken-Flugangebot im Herbst und Winter dieses Jahres scheint eine langfristige Einlagerung der Flotten eigentlich unumgänglich. Fraglich ist vermutlich, ob diese grosse Zahl an Leerflügen tatsächlich nicht hätte vermieden werden können. Zudem scheint sich Qantas deutlich weniger als andere vergleichbare Fluggesellschaften am Frachtverkehr zu beteiligen, weswegen auch hier relevante Kapazitäten verloren gehen.