Die Passagierzahlen steigen nach der Pandemie wieder stark an, sodass Airlines teilweise an ihre Grenzen stossen, die grossen Passagiermengen zu befördern. Doch wie sieht es mit den Verbindungen zwischen den Reisezielen aus? Hier scheint noch viel Nachholbedarf zu bestehen.
Wie airliners berichtet, deutet das vom Flughafenverband Airports Council International (ACI) veröffentlichte Barometer darauf hin, dass sich die Gesamtkonnektivität zwischen den Flughäfen noch nicht so stark erholt hat wie der Flugverkehr an sich. Unterschieden wird hierbei zwischen der direkten Konnektivität, der indirekten Konnektivität und der Hub-Konnektivität (Drehkreuz-Konnektivität). Vor allem Europa hinkt dem Rest der Welt in der Gesamtkonnektivität noch etwas hinterher.
Direkte und indirekte Konnektivität
Im Gegensatz zu den Passagierzahlen, die sich weltweit nach dem Ende der Pandemie wieder stark erholt haben, ist das bei der Konnektivität zwischen einzelnen Flughäfen und Drehkreuzen noch nicht der Fall. Dies betrifft am allermeisten Verbindungen in Europa. Hier fehlen noch 16 Prozent, verglichen mit den Werten von vor der Pandemie. Das Passagieraufkommen hingegen hat in vielen Teilen der Welt sogar schon wieder 92 Prozent des Wertes von 2019 erreicht. Die direkte Konnektivität ist mit 96 Prozent des Wertes vor der Pandemie fast wieder völlig hergestellt. Bei der indirekten Konnektivität fehlen noch 22 Prozent und bei der Konnektivität zwischen den Drehkreuzen sogar noch 25 Prozent.
Für die schnelle Erholung der Passagierzahlen ist vor allem die Expansion von Billigfliegern verantwortlich. Full-Service-Carrier tun sich mit der Erholung etwas schwerer. Innerhalb Deutschlands hatten Billigflieger wie zum Beispiel easyjet in der Pandemie alle Flugstrecken aufgegeben. Ein Grund, warum Deutschland mit 27 Prozent unter dem Wert vor der Pandemie am Ende der Liste der grösseren Märkte im Bereich der EU und etwas weiter darüber hinaus steht. Im November 2021 hatte easyjet wieder eine erste innerdeutsche Verbindung aufgenommen. Auch Lufthansa möchte nun innerdeutsche Flüge wieder attraktiver gestalten. Bei der Konnektivität zwischen den Drehkreuzen schneidet das Vereinigte Königreich mit nur 10 Prozent weniger als vor der Pandemie am besten ab.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Nähe zu Russland, sowie den damit verbundenen Überflugverboten hat es der finnische Markt mit am schwersten, sich wieder zu erholen. Hier fehlen noch 40 Prozent zum Erreichen des Niveaus von vor der Pandemie. Einige Länder wie beispielsweise die Türkei (19 Prozent mehr), Zypern (17 Prozent mehr), Albanien (7 Prozent mehr) und Griechenland (4 Prozent mehr) hingegen melden bereits grössere Verbindungsmöglichkeiten wie vorher. Ausser Deutschland haben aber auch andere Länder wie Frankreich (17 Prozent weniger), Italien (16 Prozent weniger) und Spanien im Bereich der Konnektivität noch viel aufzuholen.
Frankfurt als Drehkreuz ist ganz weit vorne
Das Drehkreuz am Flughafen Frankfurt belegt den ersten Platz bei den Verbindungsmöglichkeiten, und das im globalen Vergleich und obwohl der Wert immer noch 23 Prozent unter dem aus 2019 liegt. Selbst die Flughäfen Istanbul (31 Prozent mehr) und Dallas Fort Worth (19 Prozent weniger) liegen trotz ihrer Grösse hinter Frankfurt.
Nur wenige Flughäfen haben es bisher geschafft, ihre Drehkreuzverbindungen wieder auf Werte wie sie vor der Pandemie waren, wieder hochzuschrauben. Helsinki (61 Prozent weniger) und Rom-Fiumicino (60 Prozent weniger) mussten die grössten Verluste im Bereich der Konnektivität hinnehmen. Auch in Stockholm-Arlanda (54 Prozent weniger) und München (37 Prozent weniger) sieht es nicht viel besser aus.
Fazit zur Konnektivität nach der Pandemie
In Zeiten der Pandemie mussten Airlines den Betrieb nahezu einstellen. Nach und nach erholt sich das Passagieraufkommen wieder. Airlines müssen sich anzupassen und versuchen, das Konnektivitätsniveau wieder auf den Stand wie vor der Pandemie zu heben. Das gelingt in manchen Regionen besser als in anderen. Europa hinkt der Welt immer noch etwas hinterher. Hervorzuheben ist hier, dass Deutschlands grösster Flughafen Frankfurt auf dem ersten Platz der weltweiten Verbindungsmöglichkeiten steht.