Menschen, die möglicherweise den Mpox-Erreger in sich tragen, sind seitens der chinesischen Behörden angehalten, sich beim Zoll zu melden.
Auch ausserhalb Afrikas verbreitet sich aktuell das Mpox-Virus in einigen Ländern, was chinesischen Behörden Sorge bereitet. Aufgrund dessen werden Einreisende nach China stärker kontrolliert, wie die Tagesschau berichtet. Am Donnerstag wurde der erste Fall ausserhalb Afrikas festgestellt, die Chance auf eine grossflächige Ausbreitung in Europa wird allerdings als gering eingeschätzt.
Das Wichtigste in Kürze
- China verschärft die Einreise für Menschen, die den Mpox-Erreger in sich tragen könnten
- Reisende sollen sich beim Zoll melden und werden anschliessend getestet
- Auch in Europa ist das Virus bereits angekommen, die Sorge ist hier allerdings geringer
Verschärfte Einreise für sechs Monate
Der Corona-Virus hat gezeigt, was eine globale Pandemie ausrichten kann. Der Erreger, der damals von China aus verbreitet wurde, versetzte die ganze Welt in einen Pause-Zustand und die Einreise war vielerorts erschwert. Nun hat die Volksrepublik Angst vor einem neuen Erreger – dem Mpox-Virus. Um die Ausbreitung einzudämmen, wird die Einreisen am Flughafen zunächst für sechs Monate verschärft.
Betroffene Reisende sind laut chinesischer Zollbehörde dazu aufgerufen, sich bei der Einreise beim Zoll zu melden, um getestet zu werden. Doch wer gilt als betroffen?
- Menschen, die aus einem Land einreisen, in dem kürzlich das Virus ausgebrochen ist
- Reisende, die Kontakt zu infizierten Personen gehabt haben könnten
- Personen, die Symptome des Mpox-Virus zeigen, beispielsweise Hautausschlag
Doch nicht nur bei einreisenden Personen ist China besonders vorsichtig. Auch Gegenstände, Container oder Fahrzeuge aus einer Gegend, in der Mpox ausgebrochen ist, sollen desinfiziert werden.
Weniger Sorge in Europa
Vorerst hat das Mpox-Virus primär den afrikanischen Kontinent betroffen. Hier hatte die Afrikanische Union die “kontinentale gesundheitliche Notlage” ausgerufen, bevor sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einer globalen Warnung mit der höchsten Alarmstufe meldete. Die WHO spricht von einer “gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite”. Grund dafür ist die neue Variante Klade I, die als gefährlicher und ansteckender gilt. Am Donnerstag war ein erster Fall dieser Variante ausserhalb Afrikas in Schweden aufgetreten. Die Person war zuvor nach Afrika gereist. Weitere Fälle von dem eingeschleppten Virus in Europa sind nicht auszuschliessen.
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC gibt allerdings eine Entwarnung. Nach Angaben der Behörde wären die Chancen einer breitflächigen Übertragung in Europa gering, wenn die einzelnen Fälle frühzeitig erkannt und eingedämmt würden, wie FVW berichtet. Für eine Übertragung muss zudem direkter Kontakt notwendig sein.
Trotz höchster Alarmstufe hatte die WHO nicht von einer Gefährdung für die breite Bevölkerung gesprochen, sodass bisher auch keine drastischen Infektionsschutzmassnahmen nötig sind. In Pakistan wurde das Virus ebenfalls bereits nachgewiesen. Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic will einen Impfstoff gegen Pockenkrankheiten im Hinblick auf das Virus weiterentwickeln. In Afrika, konkret im Kongo, wurden bisher 15’600 Infektionsfälle und 550 Todesfälle gezählt.