Die Fluggesellschaft Montenegro Airlines wurde von den Folgen der Corona-Pandemie stark getroffen. Nach zwei erfolgten Finanzspritzen vom Staat herrscht nun wieder Ebbe in den Kassen.
Die nationale Fluggesellschaft Montenegros steht jetzt wieder vor der finanziellen Ohnmacht. Schon vor der Corona-Pandemie ist Montenegro Airlines in Wanken geraten, jedoch sie wurde stets von der Regierung aufgefangen. Doch nun fehlt das Geld wieder in allen Ecken und die Airline ist nicht mehr in der Lage ihre Angestellten oder Lieferanten zu bezahlen, wie aerotelegraph.com berichtet.
Montenegro Airlines gerät mit Zahlungen in Verzug
Aufgrund des Nachfrageeinbruchs an touristischen Flugreisen, führt Montenegro Airlines kaum noch Flüge durch. Die Löhne im Oktober könne die Airline immer noch nicht bezahlen und die Zahlungen an Leasingfirmen, Triebwerksbauern und anderen Lieferanten seien ebenfalls im Verzug, erklärte Montenegro Airlines der Zeitung Vijesti. Ohne weitere Staatshilfe sehe die Fluggesellschaft keine Überlebenschancen während der Pandemie.
Vor der Corona-Pandemie wurde ursprünglich ein Flottenausbau und eine Modernisierung geplant. Aktuell betreibt Montenegro Airlines drei Embraer E195 und eine Fokker 100. Das niederländische Flugzeugmodell sollte dieses Jahr stillgelegt und durch eine weitere E195 ersetzt werden. 2021 sollte eine Aufstockung auf fünf Embräer E195 erfolgen, doch diese Pläne dürften sich erstmal im Hinblick auf die aktuelle Situation erübrigt haben. 44 Stellen wurden bereits im Zuge der notwendigen Restrukturierungsmassnahmen gestrichen.
Bereits zwei Finanzhilfen erfolgten durch die Regierung
Um der stark angeschlagenen Airline durch die Corona-Pandemie zu helfen, liess die Regierung in Podgorica ihr eine Finanzhilfe von zehn Millionen Euro im Juli zukommen. Eine zweite Finanzspritze in Höhe von 25 Millionen Euro erfolgte im August. Schon im letzten Jahr beschloss die Regierung der Fluggesellschaft bis 2025 insgesamt 155 Millionen Euro an Hilfen zukommen zu lassen, denn schon vor der Pandemie geriet diese zunehmend in Schwierigkeiten. Mit diesem Geld sollte Montenegro Airlines saniert und restrukturiert werden.
Nun ist die Fluggesellschaft dringend auf die Staatshilfe von 155 Millionen Euro angewiesen, denn alleine in den ersten neun Monaten des Jahres seien die Verluste auf fast 15 Millionen Euro angestiegen. Im Vorjahr lagen die roten Zahlen noch bei 8,7 Millionen Euro.
Fazit zur aktuellen Situation von Montenegro Airlines
Fluggesellschaften, die schon vor der Corona-Pandemie in die roten Zahlen gerutscht sind, stellen die grössten Verlierer der Luftfahrt in diesem Jahr dar. Dazu gehört auch die montenegrinische Fluggesellschaft. Die staatliche Fluglinie wurde von den Behörden wiederholt als strategisch wichtig für die Förderung des Tourismus angesehen. Doch diese wichtige Einnahmequelle des Landes fällt dieses Jahr zum Grossteil weg. Das bekam auch die nationale Fluggesellschaft heftig zu spüren, denn die Einnahmen bleiben dieses Jahr grösstenteils aus und die ausstehenden Zahlungen geraten weiter in Verzug. Montenegro Airlines sieht sich gezwungen die komplette Flotte zu grounden, wenn in nächster Zeit keine weiteren Hilfen vom Staat ausgeführt werden.