Aktuell ist bei MIAT Mongolian Airlines viel los! Nun will die Airline sogar Mitglied bei der oneworld werden.
Die Fluggesellschaft aus der Mongolei befindet sich momentan im Wandel. Mit ihrer kleinen neuen Langstreckenflotte will man nicht nur wieder zu alter Stärke zurückfinden, sondern auch neues Terrain beschreiten. Nun will die Airline sogar Bestrebungen haben, Mitglied der Luftfahrtallianz oneworld zu werden, wie Simple Flying berichtet.
Zu klein oder zu interessant?
Mongolian Airlines feierte erst vor etwas mehr als einer Woche die Übernahme der ersten von zwei bestellten Boeing 787-9. Insgesamt 292 Passagiere finden an Bord der neuen Boeing 787-9 Platz. 30 Sitzplätze sind in der Business Class verbaut, 36 in der Premium Economy sowie 226 in der Economy Class. Vom Premium-Anspruch der oneworld könnte man damit noch immer ein ganzes Stück entfernt sein. Das zeigt sich vor allem bei der mittlerweile nur noch einzigen verbliebenden Boeing 767 in der Flotte. Hier bietet die Fluggesellschaft ein eher seltenes 2-1-2-Layout. Beim sogenannten Soft Product weiss die Airline aus der Mongolei aber durchaus zu überzeugen.
Während man mit den Dreamlinern auch wieder mehr Ziele anfliegen will, könnte beim geplanten Wachstum vor allem der Beitritt zur Luftfahrtallianz oneworld beitragen. Wie konkret die Pläne bereits sind, teilte der CEO der Airline Munkhtamir Batbayar in einem Interview mit CNN kürzlich mit. Dabei will man auf lange Sicht vollwertiges Mitglied der Allianz werden. Für den Start will die Airline zunächst aber ein Connect-Partner werden, wie es derzeitig auch Fiji Airways ist. Das würde konkret bedeuten, dass die Airline nur mit ausgewählten oneworld-Airlines direkte Partnerschaften eingehen würde. Ob MIAT über diese Stellung innerhalb der oneworld überhaupt eins hinauskommen könnte, ist unklar.
Auch dem CEO der Airline ist bewusst, dass MIAT keine signifikante Grösse vorweisen kann. Vielmehr stellt man aber die Vorteile der strategisch interessanten Lage heraus. Nach Beginn des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine hat die oneworld unter anderem S7 Airlines als Partner verloren. Zudem dürfen die meisten Airlines nicht den russischen Luftraum nutzen. Mongolian Airlines macht das und könnte mit Ulaanbaatar einen interessanten Knotenpunkt zwischen Europa und Ostasien bieten. In Europa fliegt die Airline aktuell jedoch nur Frankfurt und Istanbul an. In der Vergangenheit gehörte unter anderem auch Berlin zum Streckennetz.
Fazit zur möglichen oneworld-Mitgliedschaft
MIAT Mongolian Airlines bringt sich offensiv in Stellung, um Teil der Luftfahrtallianz oneworld zu werden. Die Airline ist durchaus spannend und hat Ambitionen. Doch vor allem ist es die derzeitige Grösse, inklusive Flotte und Streckennetz, was gegen MIAT sprechen könnte. Dem entgegen steht eine strategisch interessante Lage des Drehkreuzes zwischen Europa und Asien. Ob beide Parteien diesen möglichen Zwiespalt überwinden können, bleibt spannend zu beobachten. MIAT bringt sich daher auch selbst zunächst als Connect-Partner ins Spiel, um erst auf lange Sicht ein vollwertiges Mitglied der oneworld zu werden. Ob das jedoch ausreicht, ist aktuell ungewiss. Vor allem zeichnet die oneworld auch ihr Premium-Anspruch aus.