Zwei der größten europäischen Eisenbahnbetreiber, Eurostar, die vor allem durch den Eurotunnel zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland verkehren und das französisch-belgische Bahnunternehmen Thalys, planen einen Zusammenschluss und die Schaffung eines ausgedehnteren Schnellzug-Netzes.
Die Fusion würde neuen Direktverbindungen zwischen London zu mehreren europäischen Städten – darunter auch Deutschland – bedeuten und es deutlich einfacher und bequemer machen, den Zug als echte Alternative zum Fliegen zu etablieren.
Direktverbindungen unter anderem nach Köln möglich
Das Projekt mit dem Namen „Green-Speed“ würde es den Zuganbietern ermöglichen, erstmals neue Strecken von Großbritannien zu mindestens acht neuen europäischen Städten, einschließlich in Deutschland, zu starten. Ziel ist es, die Verbindungen zwischen Belgien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden zu verbessern. Großbritannien ist bereits über seinen Eurostar-Hub in London mit verschiedenen europäischen Zielen verbunden. Passagiere können direkt in Städte wie Amsterdam, Brüssel, Calais, Lille, Lyon, Paris und Rotterdam reisen. In der Wintersaison gibt es außerdem Direktverbindungen von London in die Alpen.
Die vielleicht interessantesten Ergänzungen des Streckennetzes wären Städte in Deutschland – zum ersten Mal wäre es möglich, mit der Bahn direkt aus Großbritannien in Städte wie Köln zu reisen. Die Fahrt würde rund fünfeinhalb Stunden dauern und außerdem könnten auch Aachen, Essen, Dortmund und Düsseldorf mit eingebunden werden. Weitere neue Städte wären möglicherweise Antwerpen und Lüttich in Belgien, sowie Bordeaux in Frankreich, eine Reise, die etwa viereinhalb Stunden dauern würde. Verbindungen in die Schweiz sind aktuell noch nicht geplant, erscheinen allerdings durchaus möglich – etwa als Verlängerung einer Verbindung von Brüssel über Straßburg oder von Paris über Lyon.
Mit dem Zug Zeit und Geld sparen
Für Passagiere, die derzeit nur von London in Städte wie Köln und Bordeaux fliegen, könnten mit diesen neuen und schnellen Zugverbindungen tatsächlich Zeit und Geld sparen, da die Fahrten von und zum jeweiligen Flughafen, sowie der Check-in, die Sicherheitskontrolle, die Gepäckabholung, ergo die etlichen Warteschlangen entfallen würden.
Das Green-Speed-Projekt wird sowohl von der “National Railway Company of Belgium” als auch von der französischen staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF unterstützt. Beide Unternehmen sind an Eurostar und Thalys beteiligt. Die Nachricht kommt kurz nachdem der niederländische Flag-Carrier KLM angekündigt hat, einen ihrer täglichen Flüge von Amsterdam nach Brüssel und darüberhinaus künftig noch weitere Flugverbindungen durch eine Schnellzugverbindung auszutauschen.
Fazit zu den neuen geplanten Zugverbindungen
Der Zug befindet sich – besonders wegen der anhaltenden Klimadebatte – zurzeit auf einem rasanten Vormarsch, besonders als Alternative für (kürzere) Flugstrecken und dabei wird kräftig an der Attraktivität der Eisenbahnverbindungen gearbeitet, sodass es weniger ein Nachteil, als künftig gar zum Vorteil werden soll, statt in das Flugzeug in den Zug zu steigen. Und das kommt dabei immer mehr europäischen Städten zugute.
Da wäre schon spannend zu wissen, was die Quelle für diese Informationen ist. Nur weil Thalys und Eurostar eventuell fusionieren (beschlossen ist das bisher nicht), heisst das noch lange nicht, dass es mehr Direktverbindungen zwischen Festlandeuropa und London oder gar anderen britischen Städten gibt. Bislang sind solche Versuche stets an den überzogenen Sicherheitsvorschriften für den Kanaltunnel und den unvermeidlichen Grenz-/Zollkontrollen gescheitert. Es gibt keinerlei Hinweise, dass sich das in absehbarer Zeit ändern sollte.