Die vor allem für Hochzeitsreisen beliebten Malediven haben Pläne für eine Wiedereröffnung für Touristen vorgestellt. Das maledivische Tourismusministerium hat angekündigt, die Massnahmen mindestens bis September 2020 in Kraft setzen zu wollen. Die nationale Presse in der Schweiz und die maledivischen Hoteliers erbosten sich bereits über die hohen Preise – nach einer Protestwelle folgte eine schnelle Rücknahme. Noch vor dem 1. Juni soll das Konzept fertiggestellt sein, weitere Überarbeitungen sind also noch möglich.

Nach knapp drei Monaten im globalen Lockdown, bei dem der internationale Personenverkehr nahezu unmöglich gemacht wurde und zahlreiche Staaten auf der Erde ihre Grenzen geschlossen haben, wagt man sich zaghaft in Richtung Normalität und erwägt – nicht nur in Europa – langsame Grenzöffnungen. Dass sich die Tourismusbranche nach der Pandemie grundlegend verändert hat, sollte keine Überraschung sein, auch nicht auf den Malediven. Doch zumindest in einem ersten Entwurf für neue Richtlinien hat man es wohl ein wenig übertrieben und ist deshalb mittlerweile zurückgerudert. Ab Juli könnte die Urlaubsindustrie in dem paradiesischen Land wieder hochgefahren werden.

Resorts und Touristen sollten zur Kasse gebeten werden

Touristen sollten laut der neuen Massnahmen für die Einreise eine Buchung in einem Resort vorweisen können, welches über eine «Safe Tourism License» verfügt. Diese kann nur erworben werden, wenn das Resort neu definierte Hygiene-Regelungen umsetzt. Diese Regelungen sind mittlerweile keine Seltenheit. Wie wir im letzten Monat berichtet haben, setzen auch Luxushotelketten wie Marriott oder Hilton entsprechende Hygiene-Massnahmen durch. Zu der “neuen Normalität” der Tourismusbranche gehören spezielle Schulungen der Angestellten, Social-Distancing-Markierungen, verstärkte Hygienemassnahmen im ganzen Hotel und teilweise auch eine Maskenpflicht auf dem Hotelgelände, reservierte Zimmer für Isolation/Quarantäne. Die begehrte Lizenz sollte jedoch ihren Preis haben: Um die Lizenz zu erhalten, sollte ein Resort satte 50.000 US-Dollar hinblättern. Diese und weitere Gebühren hat man in einem überarbeiteten Entwurf gestrichen.

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Doch damit nicht genug. Denn nicht nur die Unterkünfte sollten zahlen, die Gäste der Malediven sollen auch noch mal den Geldbeutel zücken. Die Touristen, die dort eine Reservation vorliegen haben, sollten laut dem ersten Entwurf dann nur noch ein spezielles Touristenvisum erwerben können. Dieses sollte 100 US-Dollar pro Person kosten und vorerst «bis auf Weiteres» erhoben werden. Touristen sollte dieses Visum ausserdem nur bekommen, wenn sie mindestens 14 Nächte auf den Malediven bleiben. Zumindest die hohen Zusatzkosten sind im neuesten Entwurf nicht mehr zu finden, ob der Mindestaufenthalt bleibt, ist aktuell noch unklar. Nach Kritik von Hoteliers ist auch hier noch eine Überarbeitung der Regeln möglich.

Wirre Regelung um medizinische Zertifikate

Neben dem neuen Visum sollen Besucher außerdem ein medizinisches Zertifikat bei der Einreise mitbringen, welches nicht älter als eine Woche (PCR-Test) oder zwei Wochen (Antikörper-Nachweis) sein darf. Trotz des vorliegenden Zertifikates wird bei der Einreise ein zusätzlicher PCR-Test durchgeführt, der den Touristen nochmals 100 US-Dollar pro Test abverlangen sollte. Bis die PCR-Testresultate ausgewertet sind, muss sich der Gast in Selbstquarantäne begeben und kann die schönen Strände nur von seinem Hotelzimmer aus begutachten. So stellt sich niemand seinen Urlaub vor, insbesondere angesichts der zusätzlichen Kosten.

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Einreisen mit Yacht und Flugzeug sollte ab dem 1. Juli wieder möglich sein – jedoch auch nur in Verbindung mit Extrakosten. So wird eine Landegebühr von 50.000 Dollar und eine Ankergebühr von 10.000 Dollar erhoben – auch diese ist im neuesten Entwurf nicht mehr zu finden. Einen Monat später – also ab dem 1. August – dürfen dann auch Charter- und Linienflüge wieder landen. Landegebühren für diese Flüge waren im ersten Entwurf ebenfalls vorgesehen. Nochmal genau einen Monat später dürfen Gasthäuser und Hotels frei in Betrieb genommen werden. Regelungen für Kreuzfahrtschiffe wurden noch nicht veröffentlicht.

Fazit zu den vorgestellten Plänen der Malediven

Angesichts der Corona-Krise ist es normal und verständlich, dass neue Hygienemassnahmen umgesetzt werden müssen. Der erste Entwurf mit horrenden Zusatzkosten ist allerdings keineswegs gut angekommen und hat zu einem Sturm der Entrüstung gesorgt. Mittlerweile ist klar: Die horrenden Zusatzgebühren kommen nicht. Andere Aspekte sind allerdings weiterhin unklar, etwa ob der Mindestaufenthalt von 14 Tagen wirklich gilt und ob Hotels und Fluggesellschaften einen finanziellen Beitrag leisten müssen. Immerhin aber wurde noch einmal bekräftigt, dass die Grenzöffnung für den 1. Juli 2020 geplant ist – das zumindest sind gute Nachrichten.

Dieser Artikel wurde aufgrund neu veröffentlichter Informationen überarbeitet.

Autorin

Stella war schon als Kind am liebsten auf Reisen - das hat sich bis heute nicht geändert. Sie fühlt sich überall auf der Welt zu Hause und zeigt euch so jeden Tag spannende Einblicke in das Thema Reisen!

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