Auch vor dem paradiesischen Inselstaat macht das Coronavirus keinen Halt. Nachdem zwei Resorts aufgrund von Corona-Fällen schon vor einiger Zeit komplett unter Quarantäne gesetzt wurden, sind die Inseln nun für alle Touristen geschlossen.
Touristen Visa auf den Malediven ausgesetzt
Durch Massnahmen wie etwa die Aussetzung von Touristenvisa befinden sich die Malediven aktuell in einer Art Lockdown, wie ihn auch andere Länder als Gegenmassnahme zur Covid-19-Pandemie eingeführt haben. So sollen laut dem Präsidenten des kleinen Landes alle Einschleppungen verhindert werden. Ausnahmen soll es für Vertragsarbeiter, Regierungsmitarbeiter und Diplomaten geben. Angewandt wird der Einreisestopp effektiv seit dem 27. März. Es gab schon länger strengere Einreisebeschränkungen, die auch Schweizer Reisende trafen, denn Anfang des Monats waren fast 100 Schweizer auf einer Insel in Quarantäne. Nun aber werden alle Einreisen mit wenigen Ausnahme verboten.
Eine zeitliche Beschränkung gibt es für die Situation offiziell nicht, man rechnet inoffiziell aber mit einer langsamen Rückkehr zur Normalität zum Juli oder August. Bis zu der Verkündung der Einschränkungen am 27. März wurden übrigens weiterhin Gäste aus mehreren Ländern akzeptiert und konnten Ihren Urlaub beginnen. Mit Blick auf die weltweite Situation ist das schon erstaunlich.
Was bedeutet der Lockdown für die Malediven?
Für ein Land wie die Malediven ist ein solcher Lockdown gleich in doppelter Hinsicht problematisch. Zum einen gibt es weltweit wohl kaum ein Land, das so abhängig vom Tourismus ist wie die Malediven, zum anderen stellt für den kleinen Inselstaat die Versorgung bei einem Lockdown ein ernsthaftes Problem dar. Schliesslich ist das Land komplett von Importen abhängig, so ziemlich alle lebensnotwendigen Dinge müssen extern beschaffen und auf die einzelnen Inseln gebracht werden.
Mit einem Stopp des Tourismus wird das Land vorerst in jedem Fall leben müssen, denn die Einschleppung des Virus ist aktuell sicherlich die grösste Gefahr. Da es aktuell nur 13 Infektionen gibt, scheint die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Eindämmung des Virus doch recht hoch. Zudem ist die Nachfrage nach Reisen auf die Malediven aktuell sowieso wahrscheinlich nicht allzu hoch. Dennoch ist das ganze natürlich enorm problematisch, bedenkt man, dass fast ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung aus dem Tourismus kommen. Fast alles davon dürfte derzeit ausfallen.
Aufgrund der fast gänzlichen Aussetzung des Betriebes auf den Malediven, stellt sich aber auch die Frage, wie es für die Menschen weitergeht, die dort arbeiten. Schliesslich kommt ein Grossteil der Angestellten in den zahlreichen Resorts aus dem Ausland, häufig auch von weit her. Schickt man diese nach Hause, besteht das Risiko, für eine Wiederaufnahme des Betriebes nicht ausreichend gerüstet zu sein. Blieben die Menschen auf den Inseln müssen diese aber irgendwie versorgt werden, ein Grossteil der Bevölkerung lebt jetzt schon unterhalb der Armutsgrenze.
Hinsichtlich der Versorgung der auf dem Malediven lebenden Menschen, versucht die Politik aktuell zu beruhigen. Präsident Ibrahim Mohamed Solih gab zu verstehen, dass man auf jegliche durch die Pandemie ausgelösten Situationen vorbereitet sei. Die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom sei gesichert und Notstände können unter allen Umständen verhindert werden. Das berichtet jedenfalls die lokale Zeitung Avas.
Fazit zur Situation auf den Malediven
Für ein kleines Land mit so massiver Abhängigkeit vom Tourismus ist eine solche Krise sicherlich besonders problematisch. Durch die aktuell geringe Fallzahl auf der Insel wirkt das Problem noch lösbar und der Schritt der Abschottung scheint richtig, auch weil die Nachfrage nach Tourismus aktuell wahrscheinlich sowieso nicht allzu hoch ist. Hoffen wir, dass die Malediven und ihre traumhaften Resorts die Krise gut überstehen können!
Etwas Abwechslung von schlechten Nachrichten gefällig? Moritz war vor Kurzem auf den Malediven und hat sich für Euch das geniale Conrad Maldives angeschaut. Seine ersten Eindrücke findet Ihr hier!