Überraschend hat die UFO den Streikaufruf für kommenden Sonntag, den 20. Oktober, gravierend verändert. Die Lufthansa-Kerngesellschaft soll demnach nicht mehr bestreikt werden – dafür allerdings gleich vier Töchter der Lufthansa.
Die UFO hat bekanntgegeben, dass der Streik der Flugbegleiter die Lufthansa-Kerngesellschaft nicht mehr erfassen werden. Das allerdings heisst nicht, dass die Lufthansa-Flüge am Sonntag problemlos operiert werden, denn gleich vier Töchter der Airline werden bestreikt, darunter Lufthansa CityLine sowie die Günstigtochter Eurowings, Germanwings und SunExpress.
Fünf Stunden Streik am Sonntagmorgen
Von den Streiks werden alle Flughäfen in Deutschland betroffen sein, denn UFO ruft zu einem generellen Streik bei den vier Lufthansa-Töchtern auf. Insgesamt soll die Arbeit für fünf Stunden, in der Zeit zwischen sechs und elf Uhr morgens, niedergelegt werden. Laut einem UFO-Sprecher seien ausserdem jederzeit weitere Arbeitskampfmassnahmen möglich. Die Gewerkschaft begründete den Streik ursprünglich mit einem “Machtkampf”, den die Lufthansa laut Vorwurf gegen “Spartengewerkschaften” führen würde. Die Folgen des Streiks sind zwar noch nicht abzusehen, aber die geplante Arbeitsniederlegung dürfte erhebliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb an allen deutschen Airports haben, primär für die Töchter Eurowings, Germanwings und SunExpress. Durch den Streik bei Lufthansa CityLine könnten aber auch Dutzende Lufthansa-Flüge ausfallen.
Schon seit geraumer Zeit befindet sich die Flugbegleitergewerkschaft UFO mit der Lufthansa Gruppe gerichtlich darüber im Streit, ob der momentane Gewerkschaftsvorstand überhaupt berechtigt sei, über Tarifverträge zu verhandeln und diese abzuschliessen. Laut der Lufthansa sei dies deswegen nicht der Fall, da der aktuelle Vorstand nicht satzungsgemäss ins Amt gewählt wurden wäre und so akzeptiert der Kranich seit jeher die Kündigungen der Tarifverträge nicht mehr. Sollte der Konzern nun auch die angekündigten Streiks für illegal erklären, müsse die Lufthansa diesen Vorwurf zunächst erst vor Gericht beweisen, so der UFO-Sprecher weiter. UFO fordert im aktuellen Streit eine Lohnerhöhung von 1.8 Prozent für die Flugbegleiter aller Lufthansa-Airlines.
Zuerst Lufthansa-Streik statt Streik bei Töchtern geplant
Ursprünglich wollte die Fluggesellschaft am Sonntag für ein Erliegen des Flugbetriebs an den Hubs in München und Frankfurt sorgen. Zwischenzeitlich war dann die Rede von einem erweiterten Streik, der auch die Töchter der Lufthansa betreffen sollte. Kurz darauf drang dann die Nachricht durch, dass die Lufthansa selbst doch nicht mehr bestreikt werden sollte, dafür aber die Konzerntöchter.
Wieso es genau zu diesem Zick-Zack-Kurs gekommen ist, hat die Gewerkschaft nicht erklärt. Für Passagiere ist dieser Kurs allerdings zweifelsfrei besonders ärgerlich, denn manch ein ursprünglich Betroffener hatte sich vermutlich schon nach Alternativen umgesehen. Wer dagegen spontan neu vom Streik betroffen ist, kann möglicherweise so schnell keinen anderen Weg mehr ans Ziel finden. Den grössten Schaden richtet der Streik also sicherlich bei den Passagieren an.
Fazit zum veränderten Flugbegleiter-Streik
Die Verwirrung rund um die UFO-Streikänderung ist besonders für Passagiere äusserst ärgerlich. Die Lufthasa-Kerngesellschaft an den Hubs Frankfurt und München bleibt nun verschont, dafür müssen sich Passagiere von Eurowings, Germanwings und SunExpress auf zahlreiche Ausfälle einstellen. Zudem werden gerade viele Flüge zu kleineren Städten, die üblicherweise von Lufthansa CityLine operiert werden, ausfallen. Ob ein geplanter Notfallplan der Lufthansa die Einschränkungen verkleinern wird, lässt sich gerade noch nicht absehen.