Trotz allem Optimismus und Hoffnung für die neuen Impfstoffe gegen das Corona-Virus, zeigt sich der Lufthansa-Chef weniger zuversichtlich.
Die Corona-Pandemie sorgt weiterhin für einen stark eingeschränkten Flugverkehr weltweit – auch die Lufthansa spürt bisher keine Entspannung. Nach einem Bericht von rnd.de rechnet die Fluggesellschaft deshalb weiterhin mit niedrigen Passagierzahlen. Darüber hinaus setzt sich der Lufthansa-Chef erneut für den stärkeren Einsatz von Corona-Tests aus.
Weiterhin niedrige Passagierzahlen wegen fehlender Entspannung
Noch immer befinden sich viele Länder im Lockdown und eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Deshalb zeigt sich die grösste deutsche Fluggesellschaft Lufthansa wenig zuversichtlich – der Lufthansa-Chef rechnet mit keiner schnellen Erholung des Reiseverkehrs, wie er in einem Online-Interview mit der London School of Economics verlauten liess. Die anhaltenden Reisebeschränkungen weltweit geben keinen Anlass zu einer baldigen Entspannung.
Auch weiterhin verliert die Fluggesellschaft stündlich mehrere Hunderttausend Euro. Immerhin konnte sich die Lufthansa Group bereits im vergangenen Sommer auf ein Hilfspaket mit der Bundesregierung einigen. Insgesamt können der Fluggesellschaft neun Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Diese finanzielle Unterstützung dürfte weiterhin dringend nötig sein, obwohl die Lufthansa bereits wie geplant erste Tranchen zurückzahlen kann. Doch die Aussicht auf einen baldigen Anstieg des Reiseverkehrs bleibt aus. Auch über den Sommer hinaus rechnet die Fluggesellschaft nur mit einem Passagieraufkommen zwischen 40 und 60 Prozent des Vor-Krisen-Niveaus.
Mehr Corona-Tests und weniger Flugzeuge
Des Weiteren bekräftigt Carsten Spohr seine Bestrebungen nach mehr Corona-Tests vor Abflügen. Dazu haben bereits einige Fluggesellschaften der Lufthansa Group erste erfolgreiche Tests absolviert. Bis heute wurden die Erkenntnisse aber nicht in die Tat umgesetzt, da es an einer staatlichen Anerkennung dieses Verfahrens fehlt. Nur mit einer Corona-Impfung wird es nach Ansicht des Lufthansa-Chefs aber nicht gehen. Auch deshalb wurde die Erlaubnis nur mit einer vollständigen Impfung zu fliegen früh abgelehnt.
In der Zwischenzeit arbeitet die Fluggesellschaft an der Aufstellung und Strategie für die Zukunft. Bereits in den vergangenen Monaten wurden diverse Flugzeuge – vor allem vierstrahlige Jets – vollständig aus der Flotte entfernt. Konzernweit umfasste die Flotte vor der Krise knapp 800 Flugzeuge. Nach aktuellem Stand werden nur noch circa 650 in der Flotte verbleiben. Darüber hinaus befindet sich die Fluggesellschaft in Gesprächen mit Boeing zwecks einer Änderung der Bestellung. Über mögliche Neuanschaffungen spricht man bereits mit anderen Flugzeugbauern. Generell wird nach Einschätzung der Lufthansa die Regeneration des Flugverkehrs in Europa und Nordamerika am längsten dauern. Während der Geschäftsreisenden-Verkehr vielleicht nie wieder auf das ursprüngliche Niveau steigen könnte, wird der touristische Reiseverkehr wieder mehr an Bedeutung gewinnen.
Fazit zu den Aussichten auf eine baldige Erholung des Luftverkehrs von Carsten Spohr
Der Lufthansa-Chef versucht die aktuelle Situation so gut wie möglich einzuschätzen. Während Politiker und andere Experten sich weiterhin uneinig sind, wie schnell sich der Reiseverkehr wieder erholen kann, rechnet die Lufthansa mit keiner schnellen Regeneration. Bis dahin arbeitet die Fluggesellschaft an einer erfolgreichen Strategie für die Zukunft, die hoffentlich bald umgesetzt werden kann.