Bei der Lufthansa droht ein erneuter und weitaus drastischerer Stellenabbau als ursprünglich geplant, wie in einer Aufsichtsratssitzung Anfang der Woche bekannt wurde.
Die Situation rund um Deutschlands grösste Fluggesellschaft spitzt sich weiter zu – und es ist bei weitem kein Ende in Sicht: Nun wird klar, dass die bevorstehenden Einschnitte noch drastischer ausfallen könnten, als bereits angenommen. Mehr als 1’000 Pilotenstellen sind betroffen, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Ein Überblick.
1’100 statt 600 Entlassungen im Cockpit
Die Sparmassnahmen der Führungsebene der Lufthansa scheinen weitaus grössere Ausmasse anzunehmen, als dies ursprünglich gedacht war. In einer Aufsichtsratssitzung von Anfang der Woche solle laut Informationen des Spiegels am Rande durchgesickert sein, dass in naher Zukunft auch eine grosse Anzahl an Pilotenstellen gekürzt werden. Anfang Juni dieses Jahres hatte man noch von einem Stellenabbau von bis zu 600 Anstellungen im Cockpit gesprochen – nun könnten mehr als 1’000 Arbeitsplätze von Piloten und Pilotinnen bedroht sein.
Konkret wolle man sich vorzugsweise auf Angebote zur Frührente und Teilzeit fokussieren. Dies wird allerdings nicht ausreichen. Weiterhin stagnierende Buchungszahlen zwingen die Lufthansa in neue finanzielle Sparmassnahmen, um die laufenden Kosten von gut einer halben Milliarde Euro pro Monat bestmöglich zu senken. Selbst betriebsbedingte Kündigungen stünden jetzt im Raum. Zudem müsse auch die deutsche Billigfluggesellschaft Germanwings erhebliche Einsparungen einleiten: Hier wolle man sich bereits im zweiten Quartal von 2021 von diversen Pilotenstellen trennen.
Regelung zu Kurzarbeitergeld als finanzielle Bedrohung
Wie bei den allermeisten grossen Fluggesellschaften dieser Welt, befindet sich auch bei der deutschen Lufthansa aktuell ein Grossteil der Belegschaft in Kurzarbeit. Weil die Bundesagentur für Arbeit allerdings nur einen Prozentanteil der Gehälter ersetzt, sieht sich die Fluggesellschaft in der Verpflichtung, oftmals mehrere tausend Euro monatlich an Gehältern auszubezahlen und aufzustocken – in der aktuellen Situation eine zusätzliche finanzielle Bedrohung. Darüber hinaus ist nach aktuellem Informationsstand eine Beendigung der Kurzarbeiter-Beschäftigungen für Ende 2021 geplant.
Fazit zu den Entlassungen von Piloten bei der Lufthansa
Bei der Lufthansa droht ein erneuter und weitaus drastischerer Stellenabbau als ursprünglich geplant, wie in einer Aufsichtsratssitzung Anfang der Woche bekannt wurde. Von den ursprünglich 600 angekündigten Stellenkürzungen von Piloten und im Cockpit könnten nun doch mehr als 1’000 Anstellungen betroffen sein. Zudem leidet die Lufthansa weiterhin finanziell und der Ausbezahlung von Piloten, die sich aktuell im Kurzarbeiter-Verhältnis befinden.