Nachdem die Lufthansa Gruppe immer mehr Flüge streicht und etliche andere Massnahmen im finanziellen und personellen Bereich getroffen hat, verkündete der Kranich-Konzern am Wochenende einen weiteren drastischen Schritt, mit dem auf die Coronakrise – die die Welt und Europa immer stärker im Griff hat – zu reagieren. So werden alle Airbus A380 der Lufthansa bis zum Sommerflugplan aus dem Verkehr gezogen.
A380 werden bis Sommer geparkt
Das Coronavirus breitet sich weiter unaufhaltsam in Deutschland und Europa aus. Das wirkt sich auch immer heftiger auf die Wirtschaft, sowie die Reise-Branche im Speziellen aus. Immer weniger Menschen steigen dabei in ein Flugzeug, aus Angst sich anzustecken oder weil die Geschäftsreise vorsichtshalber vom jeweiligen Unternehmen abgesagt wurde. So brechen die Passagierzahlen in infolge dessen immer weiter ein. Das bekommt natürlich auch die Lufthansa zu spüren, die stetig ihren Flugplan aufgrund der heftig nachlassenden Buchungszahlen anpassen muss. Stand jetzt soll bis zu jeder zweite Flug und damit etwa 50 Prozent aller Verbindungen gestrichen werden. Ausserdem soll es im personellen Bereich diverse Anpassungen geben. So sollen Mitarbeiter etwa unbezahlten Urlaub nehmen und vermehrt Teilzeitmodelle eingeführt werden.
Doch das reicht dem Kranich scheinbar noch nicht aus, um die Auswirkungen der Krise möglichst gering zu halten. Nun reagiert die Lufthansa mit einem weiteren drastischen Schritt und zieht alle Airbus A380 aus dem Verkehr. Die Superjumbos sollen mindestens bis zum Mai geparkt werden. “Eventuell sogar bis Juni”, wie es in einem internen Rundschreiben der Lufthansa heisst. Betroffen sind somit alle 14 Superjumbos des Kranich-Konzerns. Die aktuelle Auslastung der Lufthansa-Flüge beträgt dem Schreiben nach im Schnitt nur gut 35 Prozent. Die personellen Massnahmen sollen in den kommenden Tagen mit den betroffenen Mitarbeitern besprochen werden.
Lufthansa folgt allgemeinem Trend
Die Superjumbos sollen dabei vorübergehend an den beiden Lufthansa-Hubs in Frankfurt und München geparkt werden. Für 2020 war es sowieso vorgesehen, an beiden Airports je sieben der A380 zu stationieren, während im letzten Jahr ausserdem beschlossen wurde in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt sechs der A380 an Airbus zurückzugeben. Damit folgt auch die Lufthansa dem internationalen Trend sich nach und nach von den Superjumbos zu verabschieden, da diese nur wirtschaftlich zu betreiben sind, wenn sie mindestens so gut wie voll sind, was angesichts der Corona-Krise unmöglich scheint.
Fazit zum Grounding der A380
Die Lufthansa sieht sich zum nächsten drastischen Schritt gezwungen um die Verluste, die die Krise um das Coronavirus den weltweiten Airlines in jedem Fall bescheren wird, möglichst gering zu halten. Nun sollen also alle Airbus A380 bis zum Sommer nicht mehr abheben. Ein beachtlicher wie verständlicher Schritt, sind die Superjumbos in Sachen Wirtschaftlichkeit doch äusserst schwierige Kandidaten. Damit entfallen allerdings natürlich auch einige First Class-Plätze beim Kranich, die so nur noch an Bord der Boeing 747-8 und Airbus A340-600 zu finden sind.