Eine der Hotelikonen in Genf schlechthin, das Le Richemond, ist ein Opfer der Corona-Krise geworden und muss nun schliessen. Das gab das Hotel jüngst offiziell bekannt.
Bereits zu Beginn des letzten Monats war bekannt geworden, dass dem Hotel aufgrund der Krise das Aus drohen würde. Diese Vermutung hat sich nun bewahrheitet und das 5-Sterne-Hotel wird definitiv den Betrieb einstellen.
Zur “schwerwiegenden Entscheidung” gezwungen
Bevor es so weit war, setzte sich das Management des Le Richemonds mit seinen Mitarbeitern und der “Kammer für kollektive Arbeitsverhältnisse” (CRCT) zusammen und prüfte verschiedene Lösungsansätze, um einer Schliessung zu entgehen. Allerdings schien wohl keine der Optionen erfolgversprechend genug zu sein, um den Betrieb mit Zukunft fortzuführen. Eric Favre, Präsident der Hotel Le Richemond AG, beschrieb die schwierige Entscheidung mit den Worten:
“Der Verwaltungsrat sieht sich leider gezwungen, diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen und das Hotel Le Richemond Ende August 2020 bis auf Weiteres zu schliessen. Die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 wirken sich katastrophal auf die Luxusreisebranche aus. Wir bedauern diesen Entscheid sehr und das Management ist sich bewusst, dass dies einen direkten Einfluss auf die rund 130 Mitarbeitenden und ihre Familien haben wird.”
Nach der Entscheidung unterrichtete das Management direkt die Angestellten. Allerdings handelt es sich dabei demnach nicht um das endgültige Aus und so plant das Le Richemonds die Wiedereröffnung. Wann dies jedoch geschieht und in welchem Masse das Hotel dann zurückkehren wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Hotelvorstand Favre gab zu Protokoll, dass man den Betrieb wieder aufnehmen werde, “bis sich eine Erholung im Reisemarkt abzeichnet”. Allerdings sei man auch besorgt, “dass der Gästemängel bis ins Jahr 2022 anhalten wird. Die Absage des Automobilsalons im Jahr 2021 bestätigt nur unsere Prognose”, so Favre abschliessend.
Hotel rechnet nicht mit mittelfristiger Erholung
Bereits zu Beginn der Pandemie hatte das Hotel enorm mit den Auswirkungen der Krise zu kämpfen, schliesslich brach die Zahl der Touristen und Besucher auch in Genf enorm ein. Favre beschrieb die Situation des Hotels mit den folgenden Worten:
“Wir rechnen weder kurz- noch mittelfristig mit einer Erholung. Das Hotel war während des Lockdowns durchgehend für Gäste als auch für seine Mitarbeitenden geöffnet. Obwohl alle Anstrengungen unternommen wurden, die hohen Betriebskosten und somit Verluste zu kompensieren, verfügen wir über keine Reserven mehr. Das Hotel hat alle Mittel ausgeschöpft, um dieses Szenario zu vermeiden.”
Indes möchte man aber an allen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern des Le Richemonds, jedoch einhalten. Auch bedankte sich das Management bei den Angestellten, Gästen und Partnern für die Treue und Loyalität über all die Jahre.
Fazit zur Schliessung des Le Richemonds
Die Hotelikone Genfs muss schliessen und sich – zumindest vorerst – dem Coronavirus geschlagen geben. Wann und wie das Hotel seine Türen für Gäste wieder öffnen wird, steht noch in den Sternen und ob dies überhaupt wieder der Fall sein wird, kann ebenfalls zumindest angezweifelt werden. Schliesslich hat die Offenhaltung während der Krise dem Hotel etliche Mittel entzogen, die es nun dringend gebraucht hätte. Dennoch stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt und vielleicht erleben wir eines Tages eine besondere Wiedereröffnung des Le Richemonds in Genf.