Der Airbus A321XLR ist erst seit wenigen Tagen offiziell vorgestellt. Doch schon jetzt erfreut sich das neue Modell von Airbus grosser Beliebtheit. Neben bekannten grösseren Airlines haben auch Frontier und Wizz Air über ihren Investor Maschinen des neuen Typs bestellt!
Die Bestellungen für Airbus neuen A321XLR scheinen schon in den ersten Tagen nach der offiziellen Vorstellung nicht aufhören zu wollen. Neben American Airlines, IAG und Qantas gab auch die nordamerikanische Indigo Partners bekannt, 50 der neuen Flugzeuge bestellen zu wollen. Indigo Partners verwaltet zahlreiche Airlines weltweit, zuletzt erlangte das Private Equity Unternehmen Bekanntheit, als man eine Übernahme der mittlerweile insolventen WOW Air beabsichtigte. Zum festen Portfolio des Unternehmens gehören indes die bereits angesprochene Frontier Airlines und JetSMART aus Chile sowie die ungarische Airline Wizz Air, die mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum recht aktiv ist.
Frontier Airlines und Wizz Air sorgen für erste Günstigairline-Bestellung
Diese drei Airlines sollen allesamt einige der neuen Airbus A321XLR erhalten. Konkret geht es um die Verteilung von 50 Jets (32 Neubestellungen und 18 Bestellungsumwandlungen). Die meisten Jets wird die ungarische Wizz Air erhalten. Insgesamt 20 der 50 A321XLR sollen hier zur Flotte stossen. Die amerikanische Frontier Airlines erhält 18 Jets. Die chilenische Airline JetSMART soll 12 Flugzeuge aus dieser Bestellung erhalten.
Besonders interessant ist die Bestellung von gleich 18 Jets für die nordamerikanische Frontier. Damit ist Frontier nicht nur die erste nordamerikanische Airline, die die neuen Flugzeuge bestellt hat, viel mehr hätten die meisten im Falle von Frontier nicht mit einer Bestellung gerechnet.
Bislang besteht die Flotte von Frontier aus etwa 90 Flugzeugen vom Typ Airbus A320, die allesamt nur innerhalb Nordamerikas eingesetzt werden. Zwar hat die Airline noch 200 weitere Flugzeuge bestellt, die sich auf die Airbus Modelle A320neo und A321neo verteilen, die Airbus A321XLR tanzen hier aber etwas aus der Reihe. Diese verfügen über eine erheblich grössere Reichweite als die anderen in der Flotte befindlichen oder bestellten Flugzeuge. Dasselbe gilt auch für Wizz Air, wenngleich die Europäer schon heute Flüge nach Dubai anbieten, bei denen die aktuelle Flotte an ihre Grenzen kommt.
Was werden Frontier und Wizz Air mit dem A321XLR machen?
Wirft man einen Blick auf die Routen von Frontier, lässt sich auch keine direkte Notwendigkeit für die hohe Reichweite erkennen. Die meisten der Routen sind inneramerikanisch. Frontier bedient nur sehr wenige internationale Routen nach Mexiko, Kanada und in die Karibik. Der Geschäftsführer von Frontier erläuterte allerdings vor wenigen Tagen die Gründe für die Bestellung des A321XLR. So sei es besonders im Winter aufgrund der grossen Beladungsmengen eine Herausforderung für die Airline, von der Ost- an die Westküste der USA zu fliegen. Mit dem A321XLR solle dies in Zukunft problemlos möglich sein. Darüber hinaus wolle man die neuen Flugzeuge für Flüge nach Alaska und Hawaii einsetzen. Beide Ziele sind ab Denver, dem Haupthub von Frontier, problemlos erreichbar.
Nicht ausschliessen will der CEO auch eine mögliche Expansion nach Europa oder Südamerika in der fernen Zukunft. Auch hier könnte man allein ab Denver mit dem A321XLR zahlreiche Ziele in Westeuropa und grosse Teile Südamerikas erschliessen. Ob es allerdings wirklich zu einer Expansion von Frontier kommt, erscheint mit Blick auf die derzeitige Strategie eher fraglich. Wie bereits angesprochen, bedient Frontier aktuell nicht einmal wirklich viele Routen in direkte Nachbarländer wie Kanada oder Mexiko. Hinzu kommt, dass insbesondere der Markt für Günstigairlines zwischen Europa und Nordamerika stark umkämpft ist.
Bei einer Expansion nach Europa könnte Frontier mit der anderen Indigo-Partners Beteiligung Wizz Air zusammenarbeiten. Bislang ist noch nicht bekannt, was die ungarische Airline mit ihren insgesamt 20 Jets des Typs machen möchte, wobei auch hier Flüge über den Atlantik zumindest theoretisch möglich erscheinen. Die Reichweite von den Hubs in Osteuropa aus ist allerdings selbst mit dem Airbus A321XLR eher knapp, weswegen der Fokus möglicherweise eher auf dem Mittleren Osten und Indien liegt – auch bei Wizz Air bleibt es aber auf jeden Fall spannend abzuwarten, was mit den Flugzeugen mit besonders hoher Reichweite passieren wird!
Fazit zur Airbus A321XLR Bestellung von Indigo Partners
Der Airbus A321XLR scheint für Airbus zu einem grossen Erfolg zu werden. Mit der Bestellung für Frontier und Wizz Air kommen zwei Airlines dazu, bei denen man mit einer Bestellung nicht unbedingt gerechnet hätte. Umso spannender ist es, zu erfahren, was die beiden Airlines mit den Jets vor haben. Flüge über den Atlantik im Low-Cost-Modell scheinen hier aber auf jeden Fall möglich. Sollte es hier Neuigkeiten zu Plänen für die neuen Flugzeuge geben, erfahrt Ihr das natürlich bei uns.