Die meisten Reisenden haben Flugreisen gemieden und werden dies auch in den kommenden Monaten tun, aus Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken – ein düsteres Szenario, das die Fluggesellschaften am ehesten beuteln wird, wenn wieder mehr und mehr Flüge aufgenommen werden.
Diese Ergebnisse stammen aus einer Umfrage der International Air Transport Association (IATA), die die Fluggesellschaften im selben Zuge aufforderte, auf die Bedenken der Passagiere einzugehen, um das Vertrauen in das Reisen mit dem Flugzeug wiederherzustellen.
Angst vor Ansteckungen an Bord
“Diese Krise könnte einen sehr langen Schatten werfen. Die Passagiere sagen uns, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis sie zu ihren alten Reisegewohnheiten zurückkehren”, sagte Alexandre de Juniac, Generaldirektor und Geschäftsführer der IATA. Die Umfrage wurde in der ersten Juniwoche in elf Ländern durchgeführt und die Ergebnisse bieten den Fluggesellschaften durchaus eine Art Orientierungshilfe.
Laut der IATA-Umfrage gaben 58 Prozent der Befragten dabei an, dass sie Reisen wegen des Risikos des Coronavirus vermieden haben. Die Zahl der zukünftigen Reisenden, die vorerst auf Flüge verzichten wollen, sinkt auf 33 Prozent, obwohl dieser Anteil der Befragten weiterhin hoch ist. Die Befragten gaben ausserdem ihre drei grössten Sorgen an, während der Pandemie an Bord eines Flugzeugs zu gehen. Ganz oben auf der Liste steht das Sitzen neben jemandem, der mit dem Virus infiziert sein könnte. 65 Prozent der Befragten äusserten sich besorgt darüber, gefolgt von der Benutzung der Toiletten (42 Prozent) und dem Einatmen der Luft im Flugzeug (37 Prozent).
“Es ist kein Geheimnis, dass die Passagiere über das Risiko einer Übertragung an Bord besorgt sind. Sie sollten durch die vielen eingebauten Anti-Virus-Merkmale des Luftstromsystems und der nach vorne gerichteten Sitzanordnung beruhigt werden”, fügte Juniac hinzu. Flughäfen wurden in ähnlicher Weise nicht isoliert von COVID-19 gesehen. Die IATA-Befragten gaben an, dass sie sich am meisten Sorgen machen, wenn sie sich auf dem Weg zum Flugzeug in einem überfüllten Bus oder Zug befinden (59 Prozent), in der Schlange stehen oder an Bord gehen (42 Prozent) und die Flughafentoiletten benutzen (38 Prozent).
Fazit zur IATA-Umfrage
Eigentlich dürften die Ergebnisse der IATA-Umfrage nur die wenigsten überraschen, ob der grössten Sorgen der Passagiere. Wenngleich Flugzeuge mit Blick auf das Infektionsrisiko als eigentlich sehr sicher gelten, bleibt bei den meisten Flugreisenden dennoch ein ungutes Gefühl bestehen, das nicht so leicht aus der Welt zu schaffen ist. Nun hängt es an den Airlines das Sicherheitsgefühl der Passagiere wieder zurückzugewinnen, sonst dürften die Auswirkungen des Risikos noch deutlich weiter reichen.