Die International Airlines Group bestätigte vor kurzem auch für das dritte Quartal enorme Verluste und muss sich nun infolge der zweiten Welle auf weitere Kapazitätskürzungen einstellen. Die Zahlen sind trotz der Sommersaison deutlich schlechter als erwartet.
Nachdem der britisch-spanische Luftfahrtkonzern, zu dem neben British Airways unter anderem Iberia gehört, bereits nach dem zweiten Quartal in die roten Zahlen gesunken war, lässt auch das dritte Quartal jedes bisschen Hoffnung vergehen. Die Holdinggesellschaft verkündet nun, weitere Flugkapazitäten zu kürzen, nachdem ihre Gesamteinnahmen um mehr als 80 Prozent eingebrochen waren. Nun will das IAG-Management das Flugangebot auch im letzten Quartal auf 30 Prozent zusammenstreichen, wie aero.de mitteilt.
Mehr als jeder zweite Sitzplatz leer
In den letzten drei Monaten hatte die Holdinggesellschaft einen schwerwiegenden Betriebsverlust in Höhe von umgerechnet rund 1,3 Milliarden Franken hinnehmen müssen, mit vergleichsweise extrem geringen Einnahmen von nur 1,2 Milliarden Franken – diese hatten im Jahr 2019 zur gleichen Zeit noch bei 7,8 Milliarden Franken gelegen. Finanzchef Stephen Gunning, ist sich sicher mit diesem hohen Betriebsverlust und einem nochmals reduzierten Flugangebot den Geldabfluss im laufenden Geschäft nicht mehr stoppen zu können.
Weitere Zahlen lassen den Luftfahrtkonzern tiefer in der Krise sinken. Das Passagieraufkommen ist um insgesamt 88 Prozent eingebrochen, was auf weiterhin sehr wenig Flugbewegungen schliessen lässt. Die Passagierkapazität, gemessen in verfügbaren Sitzkilometern, ging in diesem Quartal ebenfalls um 78,6 Prozent zurück. Das bedeutet, dass mehr als jeder zweite Sitzplatz im Flugzeug auf den Flugstrecken leer geblieben war. In diesem Zusammenhang revidiert der Konzern auch seine Flugkapazitäten um zehn Prozent auf 30 Prozent herunter, schliesslich sind die neuen Quarantäne-Auflagen und Reisewarnungen in den Risikogebieten alles andere als fördernd für die Reisebranche und die Buchungszahlen.
Keine Hoffnung mehr im vierten Quartal
Seit Wochen, beziehungsweise mittlerweile schon fast Monaten erhoffte man sich mit den Corona-Schnelltests, die zunehmend in der Flugbranche eingeführt wurden, Quarantäne-Bestimmungen zu umgehen, um die Menschen wieder zunehmend für Reisen und Sicherheit im Flugverkehr zu sensibilisieren. Ebenfalls sah man die Möglichkeit somit den Flugbetrieb wieder etwas hochfahren zu können. Doch trotz des Konzeptes sind die Quarantänemassnahmen immer noch nicht vom Tisch und sind in vielen Ländern weiterhin die Regel. Als Reaktion darauf beschloss die IAG, aufgrund der zunehmend unsicheren und angespannten Lage, in der sich der Konzern befindet, die Flugkapazitäten weiter nach unten zu korrigieren und mit nur 30 Prozent zu operieren.
Recent overall bookings have not developed as previously expected due to additional measures implemented by many European governments in response to a second wave of Covid-19 infections, including an increase in local lockdowns and extension of quarantine requirements to travellers from an increasing number of countries.
Stephen Gunning, chief financial officer
Die British Airways-Mutter verzeichnete am Anfang des Monats noch eine Gesamtliquidität von umgerechnet 9,9 Milliarden Franken. Die vollständigen Quartalszahlen wird der Konzern aber am 30. Oktober nochmals bekannt geben. Es bleibt also spannend, ob sich die Lage verändern wird und vor allem wie sich der Betriebsverlust in Hinblick auf die zweite Welle entwickeln wird!
Fazit zu den neuen Kapazitätskürzungen der IAG
Während sich die Flugbranche allgemein im Sommer ein wenig erholen konnte, hat die IAG sowohl im zweiten Quartal ebenso wie im dritten Quartal einen schwerwiegenden Betriebsverlust einstecken müssen. Umgerechnet 1,3 Milliarden Franken hat der Luftfahrtkonzern in den letzten drei Monaten verloren mit einem Passagieraufkommen, das um 88 Prozent eingebrochen ist. In diesem Zusammenhang verkündet IAG ein noch verkleinertes Flugprogramm. Aufgrund der zweiten Pandemie-Welle, sowie der Fortsetzung der Quarantäne-Auflagen in einigen Ländern, gibt es auch kaum noch Hoffnung für das letzte Quartal.