In einem offenen Brief an die zuständige EU-Kommission setzt sich Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis für die Einführung eines EU-weit gültigen Impfpasses zur individuellen Reisefreiheit ein.
Nach Ansicht der griechischen Regierung sollten gegen Covid geimpfte EU-Bürger künftig einen unionsweit gültigen Impfpass erhalten. Das berichten internationale Nachrichtenmagazine übereinstimmend. Demnach wolle man von einer offiziellen Impfpflicht allerdings absehen. Ein Überblick.
Griechenland möchte keine Impfpflicht für Reisefreiheit
Nach Informationen der griechischen Tageszeitung Kathimerini plädiere Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis für die strukturelle Erarbeitung eines Impf-Zertifikates, das von allen EU-Staaten akzeptiert werde. Laut diesem am Dienstag in besagter Tageszeitung veröffentlichten Schreiben habe es oberste Priorität, dass “geimpfte Personen frei reisen” könnten. In diesem Kontext betonte Premier Mitsotakis allerdings auch, dass die griechische Regierung nicht plane, eine Impfung zur Pflicht oder Voraussetzung für Reisen zu machen. Vielmehr ginge es darum, einen positiven Anreiz für die Impfung zu schaffen, und auf diese Weise einen ersten Schritt zurück in die Normalität zu gehen.
Zuvor hatten sich die Regierungschefs der EU-Staaten bereits im Rahmen des Dezember-Gipfels darauf geeinigt, “einen koordinierten Ansatz für Impfbescheinigungen” zu entwickeln. Mit Bezug auf das von Mitsotakis formulierte Schreiben bestätigte ein EU-Sprecher am späten Dienstagnachmittag den Erhalt des Briefes: Die von Mitsotakis angestossenen Überlegungen würden im Europäischen Rat der Staats- und Regierungschefs bereits diskutiert; für kommenden Donnerstag ist ein weiteres Treffen mit Kanzlerin Merkel und anderen europäischen Staatsoberhäuptern zur künftigen Koordinierung der Coronapolitiken geplant.
Griechenlands Interesse an der beschriebenen Reisefreiheit für EU-Bürger lässt sich vorrangig auf die inländisch hohe Relevanz der Tourismusindustrie zurückführen, die im vergangenen Jahr 2020 einen beispiellosen Einbruch durchlebte. Mit nurmehr fünf Millionen internationaler Flugankünfte im vergangenen Jahr 2020 handelte es sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Gesamteinbruch von immerhin 73,4 Prozent. Mit etwas um 500 Neuinfektionen täglich behält die griechische Regierung die Verbreitung der Pandemie aktuell weitgehend im Griff – auch deshalb ist es für das Land nun wichtig, mit steigenden Tourismuszahlen nicht auch neuerliche Infektionen nach Griechenland einzuführen.
Fazit zu Griechenlands Bemühungen für einen EU-Impfpass
In einem offenen Brief an die zuständige EU-Kommission setzt sich Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis für die Einführung eines EU-weit gültigen Impfpasses zur individuellen Reisefreiheit ein. Diese Bemühungen sind nicht zuletzt auf die inländisch hohe Relevanz der Tourismusindustrie zurückführen, die im vergangenen Jahr 2020 einen beispiellosen Einbruch durchlebte. Am kommenden Donnerstag sollen die Staatsoberhäupter der EU-Länder geltende Coronapolitiken erneut diskutieren.