Die Umweltschutzorganisation Greenpeace rechnet vor, dass diesen Winter rund 100‘000 Leerflüge stattfinden müssten, die bis zu 2,1 Millionen Tonnen CO2 verursachen würden.
Greenpeace ist in die Diskussion um die sogenannten Leerflüge mit eingestiegen und rechnet vor, dass bis zu 100‘000 dieser Flüge in diesem Winter nötig seien. Die Leerflüge würden sich demnach ausserdem für bis zu 2,1 Millionen Tonnen an Treibhausgasen verantwortlich zeichnen, wie The Points Guy berichtet. Das würde dem Ausstoss von 1,4 Millionen Auto innerhalb eines Jahres entsprechen. Für die Berechnung zog die Umweltschutzorganisation die Lufthansa als Beispiel heran.
„Nicht nur umweltschädlich, sondern auch extrem heuchlerisch“
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace geht davon aus, dass in diesem Winter insgesamt 100‘000 der sogenannten Leerflüge, oder auch „Geisterflüge“ stattfinden könnten. Denn die EU will auch weiterhin an der viel kritisierten Slot-Regelung festhalten, die Greenpeace als „heuchlerisch“ bezeichnet. Durch die von der Organisation vorgerechneten 100‘000 Leerflüge, würden bis zu 2,1 Millionen Tonnen „unnötige“ Treibhausgase verursacht, was einem Ausstoss von 1,4 Millionen Auto in einem Jahr entsprechen soll.
The EU Commission requiring airlines to fly empty planes to meet an arbitrary quota is not only polluting but extremely hypocritical given their climate rhetoric. Transport emissions are skyrocketing. It would be irresponsible of the EU to not take the low-hanging fruit of ending ghost flights and banning short-haul flights where there’s a reasonable train connection.
Herwig Schuster, Greenpeace-Sprecher
Durch die Corona-Krise wurden die strengen Anforderungen der Slotregeln der EU deutlich gelockert, die ursprünglich besagt, dass Fluggesellschaften mindestens 80 Prozent ihrer Start- und Landerechte nutzen müssen, um die nicht genutzten Slots im darauffolgenden Jahr nicht zu verlieren. Doch inzwischen nimm die EU grosse Schritte zurück zur normalen Regel, wonach laut mancher Airline Leerflüge notwendig seien, um die Rechte an den Slots zu behalten. Aktuell liegt hier der Schwellenwert bei 70 Prozent.
Greenpeace zieht Lufthansa als Beispiel heran
Was zu einem immer grösser werden Diskurs in Politik, Medien und Öffentlichkeit führt, ist in der Realität nicht immer ganz so schlimm. Denn erst einmal sind viele der Flüge nicht in Gänze leer, sondern weisen häufiger weniger Passagiere vor, noch ist die Situation häufig nicht ganz so schlimm, wie es Fluglinien derzeit gerne darstellen. Auch die Lufthansa beschwerte sich lautstark über die unnötigen Leerflüge, ruderte aber auch inzwischen mit solchen Aussagen zurück, wenngleich die Kritik an der EU-Regel bleibt.
Greenpeace springt den kritisierenden Airlines nun gewissermassen zur Seite und rechnet vor, dass ein 90-Minuten-Flug eines 200 Sitze umfassenden Flugzeugs (auf einer Strecke von bis zu 1‘000 Kilometern) mindestens 20 Tonnen Treibhausgase verursachen würde. Dabei nahm die Organisation auch schliesslich die Lufthansa als Beispiel und übertrug den Anteil der Lufthansa an den Geisterflügen auf andere europäische Fluggesellschaften. Dabei wurde der Marktanteil des Kranichs von 17 Prozent herangezogen. Insgesamt will Greenpeace so auf die bereits erwähnten 2,1 Millionen Tonnen gekommen sein.
Fazit zur Berechnung von Greenpeace
Die Diskussionen rund um die sogenannten Leerflüge nimmt immer grössere Ausmasse an. Nun hat sich auch Greenpeace mit in den Diskurs eingeklinkt und rechnet vor, dass allein in diesem Winter bis zu 100‘000 Leerflüge aufgrund der „umweltschädlichen“ und laut der Organisation auch „extrem heuchlerischen“ EU-Slotregel notwendig seien. Damit springt Greenpeace den Airlines sogar gewissermassen zur Seite, die die strengen Bestimmungen – allen voran die Lufthansa – bereits seit einiger Zeit scharf kritisieren.