Polnische Airline übernimmt Minderheit bei Germania Schweiz

Germania Schweiz hat einen neuen flottenstärkeren Partner und Anteilsinhaber. Die polnische Enter Air hat am Freitag eine grosses Aktienpaket übernommen. Der Flugplan würde von der Anteilsübernahme nicht beeinflusst werden, so die Schweizer Airline.

Wer ist Enter Air?

Enter Air ist eine Charterfluggesellschaft mit Sitz am Flughafen von Warschau. Mit einer Flotte von 23 Flugzeugen des Typs Boeing 737 (zwei davon aktuell am Boden, dank des 737 MAX 8 Groundings), bedient die Airline vor allem Ferienziele im Mittelmeerraum. In der Vergangenheit wurden die polnischen Maschinen auch für Wet-Lease-Flüge anderer Airlines innerhalb Europas eingeplant. In dem polnischen Charter-Experten sieht die Schweizer Germania einen guten Partner um eine Expansion als Schweizer Airline voran zu bringen. Mit den aktuellen drei Flugzeugen der Airbus A320 Familie scheint die Gefahr eines Ausfalls zu gross und die Prozesse, welche zuvor von der Deutschen Mutter übernommen wurden könnten so mit dem polnischen Partner aufgefangen werden. Das Trainingszentrum in Warschau könnte der Airline mit Sitz am Flughafen Zürich auch helfen, entsprechend zu wachsen.

Wie geht es nun weiter?

Die Schweizer Albex Aviation AG hält weiterhin 50.1 Prozent der Anteile der Germania Flug AG und steuert damit alle grossen Unternehmensentscheidungen. Somit bleibt Leyla Ibrahimi-Salahi immer noch Inhaberin der Mehrheit des Unternehmens. Die 49.9 Prozent der Polen würden keine Auswirkungen auf den aktuellen Flugplan ab Zürich haben, so die Airline. Wie die künftigen Prozesse nach dem Rebranding aussehen werden ist noch unklar, aber bisher seien keine weiteren Änderungen absehbar.

Fazit zur Minderheitsbeteiligung bei Germania

Der Kauf der Minderheitsanteile durch die polnische Airline ergibt aus Sicht der beiden kleinen Airlines durchaus Sinn. Mit der aktuellen Grösse von drei Flugzeugen gibt es keine solide Basis um einen regelmässigen Flugbetrieb aus Zürich darstellen zu können oder gar zu wachsen. Eine Maschine als Ersatz vorzuhalten ist unwirtschaftlich, die Kosten für die Ausfall einer der anderen Airbusse kann aber auch einen wirtschaftlicher Todesstoss bedeuten. Da die Flotten der beiden Partner so unterschiedlich sind und Frau Ibrahimi-Salahi eine “Schweizer Airline” aufbauen will, gehen wir von einer Kooperation aus, ohne Übernahmegefahr durch den neuen Partner.

Wie seht Ihr die Minderheitsbeteiligung? Gibt es mehr Vorteile oder doch mehr Gefahren?