Europol warnt vor gefälschten COVID-19 Tests, die von kriminellen Organisationen vermehrt in Europa angeboten werden – diese könnten sich als grosse Gefahr herausstellen.

Europol, die Polizeibehörde der Europäischen Union, hat Anfang der Woche über neue Erkenntnisse zu gefälschten COVID-19 Tests informiert. In mehreren Ländern Europas konnten diese nachgewiesen und zum Teil auch schon ausser Gefecht gesetzt werden. Wie aero.de berichtet, sind solche Zertifikate für wenige Euro zu erwerben.

Gefälschte COVID-19 Testergebnisse in ganz Europa erhältlich

Bereits über ein Jahr ist vergangen als das Corona-Virus in Europa zum ersten Mal offiziell nachgewiesen werden konnte. Einige Wochen später folgten erste Beschränkungen. Im Laufe der letzten Monate sind immer wieder neue Einreisebestimmungen beschlossen, angepasst oder aufgehoben worden. Zentraler Punkt der Einreisebestimmungen sind aktuell die Einreiseanmeldung und der Nachweis über einen negativen COVID-19 Test. Erst vor kurzem kam heraus, dass unter anderem die deutsche Bundespolizei fehlerhafte oder gänzlich fehlende Angaben bei jeder zehnten Einreiseanmeldung in Deutschland zu verzeichnen hat.

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Die Polizeibehörde der Europäischen Union (Europol) warnt nun vor gefälschten Testergebnissen – erste Fälle wurden dazu bereits aufgedeckt. Demnach bieten kriminelle Organisationen gefälschte Zertifikate von negativen COVID-19 Testergebnissen für Reisende an. Wie Europol Anfang dieser Woche mitteilte, wurde unter anderem Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle eine solche Organisation entdeckt und festgenommen. In Grossbritannien hätten Betrüger 100 Britische Pfund für gefälschte Zertifikate verlangt – in Spanien 40 Euro, in den Niederlanden 50 bis 60 Euro.

Kriminelle Organisationen gehen professionell vor

Um Kontakt mit solchen Organisationen aufnehmen zu können, reicht meist schon eine Whatsapp-Nachricht. Im Anschluss erhält man das gewünschte Zertifikat hochprofessionell ausgearbeitet, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sehen. Dafür nutzen sie meist eine spezielle Software und entsprechende Drucker, um die Zertifikate detailgetreu nachzustellen und echt wirken zu lassen. Fakt ist, dass damit die Not vieler Passagiere ausgenutzt wird. Diese benötigen meist kurzfristig einen entsprechenden Test und das dazugehörige Ergebnis. Im Ausland gestaltet sich die Suche nach einem offiziellen Testzentrum meist schwierig.

Inwiefern ähnliche kriminelle Machenschaften auch in hier in der Schweiz bereits vorhanden sind, ist aktuell offen. Fakt ist, dass Zertifikate über negative COVID-19 Testergebnisse mittlerweile essenziell im internationalen Reiseverkehr geworden sind – wie beispielsweise auch bei Einreise in die Schweiz. Hier müssen alle mit dem Flugzeug ankommenden Passagiere bereits vor Einreise einen PCR-Test absolviert haben und den Nachweis über das negative Testergebnis mit sich führen. Eine mögliche Gegenmassnahme von Fluggesellschaften, Politik oder Tourismusverbänden könnte die Bereitstellung von Schnelltests oder die Zusammenarbeit mit Testzentren in den jeweiligen Gebieten sein. Vor allem US-amerikanische Fluggesellschaften schlagen gerade diesen Weg ein. Delta Air Lines bietet ihren Passagieren Schnelltests für Zuhause an. United Airlines hingegen arbeitet mit Testzentren überall auf der Welt zusammen und lässt ihre Passagiere über die App Termine dafür vereinbaren.

Fazit zu den gefälschten Coronatests bei Passagieren

Es klingt kaum überraschend, dass sich kriminelle Organisationen auch in diesem Bereich die aktuelle Pandemie und die damit einhergehende Not vieler Passagiere zunutze macht. Europol hat erste Organisationen entdeckt und ausgehebelt. Wie viele aber noch im Verborgenen weiterarbeiten können, ist dabei offen. Auch wenn entsprechende Vorkehrungen wegen der aktuell vereinbarten Einreisebestimmungen nötig und wegen Überlastung der Gesundheitsämter beispielsweise schwer zu erfüllen sind, dass jegliche Unterstützung solcher Organisation nicht zu tolerieren ist.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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