Eine Initiative setzt sich für die Verkürzung der Betriebszeit am Flughafen Zürich ein. Doch was würden 30 Minuten weniger Flugzeit pro Tag für Edelweiss und Swiss bedeuten?
Das Nachtflugverbot in der Schweiz wird sehr ernst genommen. So verfügt der Flughafen Zürich (ZRH) über die strengsten Beschränkungen bei Nachtflügen im Vergleich zu anderen europäischen Drehkreuzen. Aktuell reicht die Betriebszeit von 6 bis 23:30 Uhr, wobei die letzte halbe Stunde rein als Buffer für Verspätungen gilt. Indessen wird jedoch diskutiert, die 30 Minuten am Ende des Abends fallen zu lassen. Was das für die Swiss und insbesondere für die Edelweiss bedeuten würde, hat die Intraplan Consult GmbH in einer Studie im Mai 2019 aufgezeigt. Jetzt greift der Flughafen Zürich diese Thematik erneut auf und argumentiert, weshalb das Geschäftsmodell der Edelweiss in einem solchen Szenario auf dem Spiel stünde. Doch auch bei der Swiss würden in diesem Falle viele Langstrecken wegfallen, wie aus der einem Magazinbeitrag des ZRH hervorgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Betriebszeit am ZRH könnte noch weiter gekürzt werden
- Ein Wegfall des Buffer-Zeitfensters von 23 bis 23:30 Uhr hätte jedoch weitreichende Folgen für Edelweiss und Swiss
- Auch für Passagiere würden sich negative Veränderungen ergeben, schliesslich würden weniger Rotationen auch weniger Flüge bedeuten
Es entstünden unproduktive Bodenzeiten
Bereits in den letzten 20 Jahren wurde an den Betriebszeiten am ZRH geschraubt. Diese wurden um zwei Stunden reduziert und es könnte noch weiter gehen. Schliesslich steht eine Verkürzung um weitere 30 Minuten im Raum. Der Wegfall des Buffer-Zeitfensters von 23 bis 23:30 Uhr hätte jedoch massive Folgen für Edelweiss und Swiss. Während die Lufthansa Tochter vornehmlich um Langstrecken umfallen würde, stünde bei Edelweiss weit mehr auf am Spiel. Schliesslich würde Edelweiss für abendliche Flugzeugumläufe keine geeigneten Slots mehr finden, wie es in der Intraplan-Studie lautet. Folglich könnten weniger Flüge absolviert werden, was wiederum die Wirtschaftlichkeit der Flugzeuge infrage stellen würde. Laut Intraplan-Berechnung wären in diesem Szenario mindestens 15 Prozent des Flugangebots der Edelweiss ab Zürich betroffen.
Abschliessend konnte in der Studie festgehalten werden, dass eine Verkürzung der Betriebszeiten das Potenzial hätte, das Geschäftsmodell der Edelweiss und nicht zuletzt deren Fortbestand grundsätzlich infrage zu stellen.
Doch nicht alleine für die Edelweiss wäre eine Vorverlegung der sogenannten letzten Welle ein Genickbruch, auch bei Swiss könnte das Interkontangebot um bis zu 30 Prozent einbrechen, wie es in der Studie weiter lautet. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Warnung der Interessensvertreter des Flughafens erhört wird und welche weiteren Entwicklungsschritte folgen werden. Für Passagiere hätte eine Verkürzung der Betriebszeiten am Flughafen Zürich im Weiteren ebenso Auswirkungen. Schliesslich würde weniger Rotation auch weniger Flüge bedeuten.