“Count Emissions EU” – so soll laut der Europäischen Union ein gemeinsamer Rahmen für die Berechnung klimafeindlicher Gase heissen. Doch was genau steckt dahinter?
Wie wird eigentlich der Kohlendioxid-Ausstoss beim Reisen berechnet? Diese Frage wird sehr unterschiedlich beantwortet, da es bislang keine einheitliche Formel dafür gibt. Doch das soll sich laut einem Bericht von fvw.de in naher Zukunft ändern. Die Europäische Union (EU) hat einen Rahmen vorgeschlagen, der es ermöglichen soll, den Ausstoss von klimaschädlichen Gasen einvernehmlich zu berechnen.
Einen fairen Vergleich ermöglichen
CO₂-Emissionen im Zusammenhang mit Reisen sind längst kein umstrittenes Thema mehr. Bereits mehrmals wurde über eine Regulierung des Klimas in Bezug auf Flüge debattiert. Dabei stellte man fest, dass der Verkehrssektor in Deutschland für knapp 20 Prozent der Emissionen verantwortlich ist. Obwohl verbrauchsärmere Flugzeuge sogar zu einer Reduzierung der Emissionen pro Passagierkilometer beitragen, nimmt weltweit gleichzeitig die Anzahl der Flüge zu. So hat vor einigen Jahren unter anderem die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, Eurocontrol, eine Statistik zu den CO₂-Emissionen im Jahr 2020 veröffentlicht. Diese Daten zeigten deutlich, dass der Grossteil der Emissionen auf Langstreckenflüge entfällt.
Es stellt sich jedoch die Frage, wie es bei den anderen Verkehrsträgern aussieht und wie dort die Emissionen berechnet werden. Die Europäische Union hat dazu den Vorschlag einer einheitlichen Rahmenregelung namens “Count Emissions EU” präsentiert, um in erster Linie eine einheitliche Formel zur Berechnung der Treibhausgasemissionen aller Verkehrsträger zu schaffen. Das Ziel besteht darin, den Ausstoss von klimaschädlichen Gasen einheitlich zu berechnen, um eine Vergleichbarkeit der Angaben in Zukunft zu ermöglichen.
Hierfür wurden auch eine Reihe von Standardwerten vorgestellt, die in die Berechnungen einbezogen werden können. Darüber hinaus werden zusätzliche Regeln für die Überprüfung der Ausgangsdaten und die Verwendung von Berechnungsinstrumenten bereitgestellt. Die EU strebt danach, sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr einheitliche CO₂-Messungen durchzuführen, um eine “faire Vergleichbarkeit” verschiedener Verkehrsmittel und Anbieter zu gewährleisten. Dies erfordere unter anderem zuverlässige und präzise Treibhausgasdaten.
Die spezifische Methode des “Count Emissions EU”-Rahmens ist in der neu eingeführten ISO-Norm 14083-2023 detailliert festgelegt. Diese Norm legt die Regeln und Prinzipien für die Messung von CO₂-Emissionen fest. Mithilfe dieser Methode können die CO₂-Emissionen entlang der gesamten Mobilitätskette berechnet werden, einschliesslich grenzüberschreitender Verbindungen. Bei einer grösseren Transparenz der Emissionsdaten haben die Verbraucher zudem auch die Möglichkeit, ihre Daten zu ihrem ökologischen Fussabdruck besser nachzuvollziehen und dementsprechend umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen.
Globalen Standard setzen
Laut EU-Kommission seien Anbieter allerdings nicht dazu verpflichtet, ihre CO₂-Emissionen zu berechnen und offenzulegen. Falls sie dies jedoch tun wollen, dann müssen sie sich an den Count Emissions-Rahmen halten. Kunden sollen so korrekte und vergleichbare Emissionsdaten erhalten, diese neue Norm soll nämlich für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgen.
Darüber hinaus sollte es eine Verpflichtung für alle Anbieter geben, kostenlos eine standardisierte CO₂-Berechnungsgrundlage sowie die entsprechenden Emissionsdaten in digitaler Form für jegliche Firmen zur Verfügung zu stellen. Der EU-Standard soll auf andere Regionen weltweit ausgedehnt werden, um letztendlich zu einem globalen Standard zu werden.
Fazit zur CO₂-Standardisierung für Reisen
Die Europäische Union strebt die Einführung eines gemeinsamen Rahmens zur Berechnung von klimaschädlichen Gasen an. Dieser Rahmen, bekannt als “Count Emissions EU”, hat das Ziel, den Ausstoss von klimaschädlichen Gasen einvernehmlich zu berechnen, um eine Vergleichbarkeit der Angaben in Zukunft zu ermöglichen. Durch diese Transparenz hätten die Verbraucher zudem die Option, einen besseren Einblick in ihren ökologischen Fussabdruck zu erhalten und so klimafreundlichere Entscheidungen zu treffen.