Die Europäische Union diskutiert aktuell über ein Impfzertifikat, mit dem künftig Reisen innerhalb der EU gefördert werden könnten.

Griechenland brachte die Diskussion um den Vorschlag eines Impfpasses, beziehungsweise -zertifikates, erneut in Schwung und dieser erfährt dabei auch eine wachsende Befürwortung unter den Mitgliedsstaaten. Damit soll das Reisen gefördert werden. Das berichtet unter anderem ExecutiveTraveller.

Griechenland bringt Vorschlag wieder in Schwung

In einer Videokonferenz am 21. Januar werden die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die Einführung eines „Impfzertifikats“ diskutieren, das den InhabernInnen erlauben würde, frei zu reisen, wie mehrere Diplomaten erklärt haben sollen, die mit den Vorbereitungen des virtuellen Treffens vertraut sind. Der Vorschlag geniesse wachsende Unterstützung, kommentierte ein EU-Beamter, während ein anderer Diplomat davor warnte, dass es Widerstand von anderen Regierungen gebe, und dass jede Einschränkung der Freizügigkeit aus solchen Gründen illegal sein könnte.

Griechenland Santorini

Der Vorschlag, ein solches Zertifikat einzuführen, gewann an Schwung, nachdem Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis Anfang der Woche in einem Brief an die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, formell darum bat. Da die Impfkampagnen nur im Schneckentempo vorankommen, wird eine Entscheidung über die Ausweitung der EU-weiten Privilegien für Impfstoffe, die aufgrund der begrenzten Vorräte noch nicht für alle in der EU verfügbar sind, möglicherweise nicht so bald fallen.

EU-Länder haben Möglichkeit eines Alleingangs

Dennoch könnten Länder, die verzweifelt versuchen, den Reiseverkehr zumindest teilweise wiederherzustellen, einen Alleingang wagen, da die Grenzkontrolle in die nationale Zuständigkeit fällt und eine EU-Koordination zwar angestrebt wird, aber nicht zwingend ist. Die Kommission, die Exekutive der EU in Brüssel, sagte, dass sie mit den nationalen Hauptstädten des Blocks über die Idee von Impfbescheinigungen als Teil der Bemühungen, die Binnengrenzen offen zu halten, berät.

We are in active discussions with member states on recognition of vaccination certificates, just like we are working on the recognition of tests. […] This is an important issue for free movement in the EU.

Stefan De Keersmaecker, Sprecher der Kommission für Verkehr und Gesundheit

Der EU-Beamte erklärte weiter, dass die Staats- und Regierungschefs die Kommission wahrscheinlich auffordern werden, einen Vorschlag für ein Impfzertifikat während des Gesprächs nächste Woche vorzulegen. Die Staats- und Regierungschefs werden die Exekutive auch um Massnahmen zur Beschleunigung von Impfungen und zur Steigerung der Produktionskapazitäten bitten. Verschiedene Anbieter haben bereits damit begonnen, Apps zu entwickeln, die Gesundheitsinformationen wie Testergebnisse, Impfstatus oder den Nachweis, COVID-19 gehabt zu haben, sicher speichern und von Fluggesellschaften genutzt werden können, um den Transit zu beschleunigen, basierend auf den Richtlinien, die von Land zu Land unterschiedlich sind.

EU hängt bei Impfung hinterher

Die Forderungen kommen, da die EU bei der Impfung ihrer Bevölkerung hinter den USA, Grossbritannien und Ländern wie Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten zurückfällt. Die Verzögerungen bedeuten, dass die Beschränkungen länger andauern werden, was die Erholung des Blocks von der schwersten Rezession seit Menschengedenken natürlich verzögert.

„Wir sollten alle möglichen Wege erkunden, um private Unternehmen zu ermutigen, die Produktion von Impfstoffen und die Lieferungen an die Mitgliedsstaaten zu erhöhen“, sagte die dänische Premierministerin Mette Frederiksen in einem Brief an von der Leyen vom 13. Januar. Die finnische Premierministerin Sanna Marin sagte in einem Brief vom 11. Januar an die Kommissionspräsidentin: „Es besteht die dringende Notwendigkeit, die Produktionskapazität verschiedener Impfstoffe zu erhöhen und gleichzeitig die Lieferungen an die Mitgliedsstaaten zu beschleunigen.“

Fazit zum Impfpass-Vorschlag

Bisher wird viel darüber diskutiert, was der beste Weg zur ’neuen Normalität’ auch im Reiseverkehr sein könnte. Dabei ist eine komplette Einigung mit allen EU-Mitgliedsstaaten natürlich kaum möglich, dennoch würde es in jedem Fall Sinn machen, wenn ein Grossteil der Länder wenigstens einen ähnlichen Weg geht. Ein Impfzertifikat, beziehungsweise Impfpass, könnte dabei eine gute Möglichkeit für künftige und unbeschwertere Reisen darstellen. Entsprechend spannend dürften sich die nächsten Tage und Wochen gestalten, mit Blick auf die Diskussionen zwischen den EU-Ländern.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Bei diesen Überlegungen wurde allerdings nicht berücksichtigt, dass aktuell noch keine medizinische Klarheit darüber besteht, ob die Impfung überhaupt Infektiösität beim Geimpften verhindert, d. h. wir wissen bis heute nicht, ob Geimpfte nicht auch weiterhin das Virus übertragen können.

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