Auf EU-weit einheitliche Corona-Massnahmen konnte man sich nicht verständigen. Dafür wird nun dringend empfohlen, Corona-Testregeln für Reisende aus China zu implementieren.
China hat sich innerhalb kürzester Zeit von der Zero-Covid Politik verabschiedet und die Einreisebeschränkungen zum 8. Januar 2023 aufgehoben. Das Virus verbreitet sich aber bereits jetzt nicht nur in China rasend schnell, sondern auch in den USA. Die Angst vor der neuen Variante steigt. Derweil herrscht aber weiterhin Unklarheit beim richtigen Umgang mit dem Virus. Eine einheitliche Vorgehensweise kann die Europäische Union ebenfalls nicht vorlegen, wie RND berichtet.
Neue Mutante besorgt
China öffnet die Grenzen zwar erst zum 8. Januar 2023. Das Virus verbreitet sich aber bereits jetzt nicht nur rasend schnell vor Ort, sondern auch in den USA. Hier wurde bereits eine neue Variante festgestellt. Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) äussert sich besorgt zur neuen Variante und beschreibt diese als die wohl bislang infektiöseste Mutante des Corona-Virus. Ob Massnahmen, vor allem für den Reiseweg, wieder implementiert werden müssen, darüber wird seit Beginn des Jahres wieder diskutiert. Viele Länder erheben eigenständig Testpflichten für Reisende aus China. Eine einheitliche Vorgehensweise lässt sich bislang aber nicht erkennen.
Bislang haben bereits Länder wie Italien und Spanien wieder Massnahmen ergriffen. Deutschland wehrt sich weiterhin gegen Massnahmen und teilte kürzlich mit, dass man zunächst mögliche Virusvarianten auf Flügen aus China prüfen lassen wolle. Eine grundsätzlich einheitliche Denkweise besteht also schon mal nicht. Und auch Experten scheinen sich uneinig darüber, wie erfolgversprechend neue Testregeln tatsächlich sind. Weltärztebund-Präsident Montgomery hingegen spricht sich für eine Verschärfung der Einreisebestimmungen für Reisende aus China aus und plädiert vor allem für eine allgemeine Regelung, wie dw.com berichtete.
Empfehlungen, keine Regeln
Und auch die Politiker im EU-Parlament scheinen sich eher uneinig zu sein. So hiess es noch vor wenigen Tagen, dass es kein Grund zum Handeln gäbe. Neue Testregeln würden wegen der Immunisierung und Impfquote keinen Sinn ergeben. Nach Ansicht der EU-Gesundheitsbehörde seien Europäer ausreichend geschützt. Nun scheint man umzuschwenken, aber erfolglos. Ein Treffen von Gesundheitsexperten der Mitgliedstaaten in Brüssel konnte keine einheitliche Vorgehensweise hervorbringen. Stattdessen empfehle man allen EU-Ländern, Reisenden aus China vor Abreise einen Corona-Test vorzuschreiben, welcher maximal 48 Stunden alt sein soll.
Zudem empfehle man das Tragen einer FFP2-Maske auf Flügen zwischen Europa und China, wie die schwedische Ratspräsidentschaft am Mittwoch mitteilte. Ausserdem sollen Reisende aus China stichprobenartig an den Flughäfen mit weiteren Tests auf das Corona-Virus getestet werden. Flughäfen sollen darüber hinaus auch das Abwasser der Flugzeuge auf mögliche Corona-Viren überprüfen. Diese Regeln sollen bis Mitte Januar als Leitfaden für die EU-Mitgliedsstaaten gelten. Dann wolle man diese erneut überprüfen.
Fazit zu den Empfehlungen
Drei Jahre Corona-Pandemie und scheinbar hat sich wenig verändert. Es herrscht weiterhin Unklarheit im richtigen Umgang mit dem Virus. Sind Massnahmen notwendig – ja oder nein? Und falls ja, welche Massnahmen werden wie ergriffen. Wiederholt schaffen es die EU-Mitgliedsstaaten, genauso wenig wie die 16 Bundesländer, sich auf einheitliche Regeln zu verständigen. So bleibt nur bestehen, was wir ohnehin schon seit Jahren machen. Wir fahren auf Sicht, ohne wirklichen Plan. Egal wie der Plan aber aussieht, es benötigt einen, vor allem einen einheitlichen.