Der Sparzwang bei von Etihad Airways geht weiter. Dabei musste in der Vergangenheit vor allem der Service-Bereich stark drunter leiden und das in allen Reiseklassen. Jetzt ist auch ein anderer integraler Bestandteil des Reiseerlebnis dran.

Die neuen Sparmassnahmen treffen dieses Mal vor allem die Economy Class. Genauer Flugzeuge der Kurz- und Mittelstrecke. Aus den Maschinen der Typen Airbus A320 und A321 werden dabei die persönlichen Entertainment-Systeme – die sogenannten IFE (Inflight Entertainment) – komplett entfernt. Aber natürlich hat man das Ganze marketingtechnisch positiv verpackt.

Keine Screens, neue Sitze, weniger Gewicht

Am Wochenende kündigte die Golf-Airline Etihad Airways die neuen Massnahmen an, die es vorsehen, alle IFE-Systeme aus der Kurz- und Mittelstreckenflotte zu verbannen. Wer zukünftig in einen Airbus A320 oder A321 der Airline einsteigt, sollte für die persönliche Unterhaltung ein eigenes Gerät mitbringen, um auf diesem übre WLAN an Bord auf das Streaming-Angebot von Etihad Airways zuzugreifen. Zusätzlich können Passagiere vorher die E-BOX genannte Streaming-App der Fluglinie downloaden und haben so Zugriff auf mehr Content. Dabei verkauft die Airline aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die Änderungen natürlich als eine positive Sache, durch die dem Passagier mehr “Flexibilität” geboten würde.

Etihad Economy Class Airbus A330 Unterhaltungssystem

Vor allem geht es Etihad Airways dabei um Einsparungen beim Gewicht, denn allein durch die Entfernung der persönlichen Entertainment-Screens spart die Airline rund 18 Tonnen für ihre gesamte A320 und A321-Flotte ein. Entsprechend weniger Sprit verbrauchen jene Maschinen und entsprechend sinken die Kosten für Etihad, allerdings nicht für den Passagier. Dabei sollen auch die Kabinen der betroffenen Flugzeuge komplett überarbeitet und mit neuen Sitzen im “extra geräumigen Design” ausgestattet werden. Was wohl bedeuten dürfte, dass es sich dabei um dünnere und dadurch ebenfalls leichtere Sitze handeln wird. Dafür sollen die Passagieren dadurch aber von einem Plus an Beinfreiheit profitieren. Darüberhinaus verfügen die neuen Sitze über Hochgeschwindigkeits-USB-Anschlüsse, sowie integrierte, verstellbare Halterungen für Tablets und Smartphones.

Neues Besteck und neue Menüs bei Etihad Airways

Gewicht möchte man auch beim Besteck einsparen. Das übliche Metal-Besteck soll dabei etwa 85 Prozent leichteren Gabeln, Messern und Löffeln weichen. Zusätzlich – und das ist womöglich eine positive Nachricht – möchte Etihad Airways am Menüangebot schrauben und künftig unter anderem grössere Portionen servieren.

Etihad Economy Class Airbus A330 Essen 2

Diese “zeitgenössischen Menüs im Bistro-Stil” sollen dabei eine höhere Qualität aufweisen und mit frischen, sowie saisonalen Zutaten daherkommen und mehr auf die jeweiligen Zielorte ausgerichtet, beziehungsweise angepasst sein. Ausserdem habe man das Angebot der “Buy-on-board”-Menüs deutlich erweitert und biete nun eine grössere Auswahl an.

Fazit zu den neuerlichen Sparmassnahmen bei Etihad Airways

In Zukunft heisst es also auch bei Etihad: Bring your own device! Zumindest auf der Kurz- und Mittelstrecke. Durch die Entfernung der persönlichen Entertainment-Systeme an Bord ihrer A320- und A321-Maschinen, macht Etihad Airways einen weiteren Schritt in Richtung Kostensenkung. Passagiere in so ziemlich jeder Reiseklasse der Golf-Airline dürften bereits etwas von den Sparmassnahmen mitbekommen haben. Um finanziell stabil zu bleiben, sind die Einschnitte zwar nachvollziehbar, dennoch bewegt sich Etihad Airways grossen Schrittes immer weiter weg von einem Full Service Carrier, was gerade mit Blick auf die Konkurrenz am Golf nicht ohne Risiko ist. Was sonst noch kommt und ob es hilft, oder ob sich am Ende die Passagiere häufiger nach Alternativen umsehen werden, bleibt abzuwarten.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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