Der Inselstaat Indonesien wurde von der Corona-Krise schwer getroffen. Seit Ende März dürfen keine Touristen mehr ins Land. Nach aktuellen Meldungen asiatischer Medien und der deutschen Presseagentur DPA soll diese Massnahme bis 2021 bestehen bleiben.
Der weltweit grösste Inselstaat ist ein beliebtes internationales Reiseziel. Besonders die Hauptstadt Jakarta und die Insel Bali sind bei Touristen sehr beliebt. Die neusten Meldungen der Regierung verheissen für die Wiederaufnahme des Tourismus nichts Gutes, wie travelnews.ch berichtet.
Indonesische Regierung will heimischen Tourismus fördern
Es sind keine guten Neuigkeiten für den asiatischen Raum, die Reisefans derzeit hören. Die Zentralregierung Indonesiens hat beschlossen, den internationalen Tourismusverkehr für 2020 komplett zu stoppen. Während anderswo auf der Welt, der Tourismus wieder ins Rollen kommt und Airlines ihre Flugpläne hochfahren, will der Inselstaat auf ausländische Touristen verzichten. Asien war von der Covid-19-Pandemie sehr stark betroffen. Indonesien mit seinen 270 Millionen Einwohnern meldete 133’000 Fälle, wobei 6’000 Menschen an den Folgen des Virus starben.
In einem Gespräch mit Geschäftspartnern offenbarte der indonesische Investitionsminister Luhut Pandjaita, die Einreise für internationale Touristen 2020 zu verbieten. Vielmehr möchte er den einheimischen Tourismus fördern. Auch sein Kollege, der Minister für Tourismus, Wishnutama Kusubandio, forderte die Einwohner Indonesiens in einer Rede zukünftig zu mehr Ferien im eigenen Land auf:
2018 gaben 8 Millionen Touristen aus Indonesien 9 Milliarden US-Dollar im Ausland aus. Sollte dieses Geld in Indonesien ausgegeben werden, könnte der Tourismus wesentlich profitieren.
Wishnutama Kusubandio, indonesischer Tourismusminister
Ausserdem verbuchte das Land 2019 6’3 Millionen internationale Touristen, die umgerechnet 7 Milliarden Franken ausgaben. Die gleiche Summe konnte im letzten Jahr aber auch durch 9’8 Millionen einheimische Touristen erwirtschaftet werden.
Bali plant Re-Opening im September
Die Regionalregierung Balis sieht die Pläne der Zentralregierung stattdessen weniger positiv. Nach dem generellen Lockdown durften seit dem 9. Juli wieder einheimische Touristen auf die Insel. Nun wollte Bali den nächsten Schritt wagen, denn trotz 2’000 Neuinfektionen in Indonesien verzeichnete die Insel seit der Wiedereröffnung keinen neuen Covid-19 Fall.
Mit den Plänen der Regierung wird Bali bei seinem Plan, ab dem 11. September auch internationale Touristen zu begrüssen aller Wahrscheinlichkeit nach der Riegel vorgeschoben. Besonders die Reisfelder, Tempelanlagen und die für ihre einzigartige Kultur bekannte Insel sind auf solche Touristen angewiesen. Gerade erst stellte auch Turkish Airlines seine neue Business Class vor, mit der vor allem deutsche Touristen direkt von Berlin über Istanbul nach Bali fliegen können.
Fazit zu dem Einreiseverbot nach Indonesien
Es sind traurige Nachrichten, für alle die, die Pläne der balinesischen Regierung mitverfolgt hatten und in der Hoffnung auf eine Öffnung für den Herbst schon Ferien gebucht haben. Mit dem Dekret der Zentralregierung in Jakarta keine internationalen Touristen ins Land zu lassen, will das Land sich unabhängiger von internationalen Gästen machen. Bali sollte mit einer Wiedereröffnung Anfang September Vorreiter für den asiatischen Raum werden, denn “Konkurrenten” wie Thailand, die ihre Grenzen weiter geschlossen halten, wollten eine mögliche Entwicklung der Covid-19 Fälle genaustens verfolgen und ihren Plänen anpassen. Wann Touristen also überhaupt wieder nach Asien reisen dürfen, bleibt unklar. Möglich wäre dies für Australier noch in diesem Jahr. Bestätigt wurde bislang aber nicht.