Ein neuer dreifingriger Wingtip verspricht Airlines Einsparungen beim Treibstoff und den Emissionen. Die portugiesische Hi Fly wird dabei als erste Airline das neue Design nutzen.
Hi Fly wird die erste Fluggesellschaft sein, die einen neuen sogenannten Wingtip im Einsatz haben wird. Dieses neue dreifingrige Design – ein bis zwei Wingtips mehr, als es bisher bei Flugzeugen üblich war – verspricht Treibstoffeinsparungen und noch vieles mehr. Dabei soll auch die Installierung äusserst schnell gehen. Es berichtet unter anderem aeroTELEGRAPH.
Der „richtige Weg zu einer besseren Welt“?
Eine neue TRINITAIR genannte Flügelspitze soll in der Lage sein, den Kraftstoffverbrauch um bis zu 2 Prozent zu senken, in manchen Fällen sogar noch mehr. In der Luftfahrt wird für jedes eingesparte Kilogramm Treibstoff der Kohlenstoffausstoss um 3,16 Kilogramm reduziert. Die portugiesische Charterairline Hi Fly wird die erste Fluggesellschaft der Welt sein, die mit dieser neuen Technologie fliegt und damit den Wandel zu einer grüneren Umwelt unterstützen möchte, so das Unternehmen.
Hi Fly, The Mirpuri Foundation und The Aircraft Performance Company GmbH treiben die Reduzierung der Treibhausgasemissionen von in Betrieb befindlichen Flugzeugen nach eigen Aussagen weiter voran – mit der Einführung der neuen mehrfingrigen „Plug&Fly Retrofit Wingtip Solution TRINITAIR“.
In an industry that is increasingly more concerned with a sustainable planet, and which is looking to have a positive impact with its day to day operations, investing in environmentally friendly technology is the right way to a better world.
Paulo Mirpuri, Präsident von Hi Fly und der Mirpuri Foundation
Die neue Flügelspitze bietet eine verbesserte aerodynamische Lösung, den Flugzeugherstellern und Fluggesellschaften dabei helfen soll, ihre CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. TRINITAIR wurde von The Aircraft Performance Company GmbH (The APC) als kosteneffiziente Nachrüstlösung für bereits in Betrieb befindliche Flugzeuge entwickelt. Neben einer Ausfallzeit von weniger als einem Tag für den Einbau bringt die neue Hardware eine Leistungssteigerung, geringeren Triebwerksverschleiss, Reichweitenverlängerung und Nutzlasterhöhung sowie eine deutliche Reduzierung des Treibstoffverbrauchs, was zu geringeren CO2-Emissionen führt, so die Erklärung. Harald Zirngibl, Geschäftsführer von The APC, erklärte dazu:
With its 3-finger wingtip solution, born from a sketch on a napkin, The APC is developing a new technology that enables aircraft to reduce its carbon footprint. The new winglet not only reduces fuel consumption, but also optimizes the overall performance. The engineers at The APC uses well-founded, patented knowledge of flow and structural mechanics to achieve an optimal circulation distribution of the outer wing by locally influencing or expanding the wingtip vortex.
Harald Zirngibl, Geschäftsführer von The APC
Innerhalb eines Tages flugtauglich
Ein Flug von Frankfurt nach Hongkong würde so laut Zirngibl beispielsweise mindestens 1,2 Tonnen Treibstoff einsparen. Übertragen auf den weltweiten Flugverkehr würde dies dann insgesamt eine erhebliche Reduzierung des Treibstoffs und damit der CO2-Emissionen bedeuten. Grundlegend sei auch der Umgang mit den vorhandenen Ressourcen, Wirtschaftlichkeit und Pragmatismus. „Die Steigerung der Effizienz wertvoller im Einsatz befindlicher Flugzeuge kommt unserer Umwelt unmittelbar zugute. Mit dem Plug & Fly-Konzept sind die Winglets innerhalb eines Tages flugtauglich“, führte der The APC-Chef weiter aus. Es sei „nicht an der Zeit, auf die eine grosse Lösung zu warten“, die den Flugverkehr auf einen Schlag emissionsfrei machen könne. Auf dem Weg dorthin müssten schnell wirksame und umsetzbare Übergangsschritte erfolgen, die den gesamten Prozess vorantreiben und unterstützen. Und das sei der Ansatz von The APC.
Fazit zum neuen Wingtip
Wingtips mit ein oder zwei Spitzen gehören inzwischen schon zum alltäglichen Bild an den Flughäfen weltweit. Diese speziellen Flügelspitzen sorgen denn auch für einen geringeren Treibstoffverbrauch und ergo auch weniger Emissionen. Mit dem TRINITAIR wird nun noch eine Spitze drauf gesetzt und Airlines sollen so noch mehr Effizienz erhalten – inklusive schnellem Umbau. Hi Fly wird das neue Design noch ausgiebig testen können und vielleicht folgen noch weitere Airlines, die sich den TRINITAIR verpassen wollen.