Die italienische Airline Alitalia befand sich bereits vor der COVID-19-Pandemie am Rande der Insolvenz. Nun soll die nationale Fluggesellschaft Italiens staatliche finanzielle Hilfe in Höhe von 600 Millionen Euro erhalten. Der geplante Verkauf Alitalias an verschiedene internationale Airlines scheint vorerst abgewendet.
Wie wir bereits in den vergangenen Tagen berichteten, wächst der Druck durch die globale Coronakrise auf italienische Regierungsämter und Gesundheitsministerien immer weiter. Während Mediziner und Pflegepersonal weiterhin versuchen, die wachsenden Fallzahlen und Todesfälle zu bekämpfen, machen sich die Auswirkungen zunehmen auch in der wirtschaftlichen Entwicklung bemerkbar. Die italienische Regierung veranlasste nun ein staatliches Massnahmenpaket zur Entlastung der nationalen Wirtschaft, wie internationale Medien berichteten. Darin soll unter anderem eine Finanzspritze in Millionenhöhe für die nationale Fluggesellschaft Alitalia enthalten sein.
Italienische Regierung veranlasst finanzielle Hilfe zur Sicherung der wirtschaftlichen Lage
Das italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen veranlasst nun eine Finanzspritze in Millionenhöhe zur Sicherung der wirtschaftlichen Lage Italiens. Die jüngst veranlassten Massnahmen zur Abwendung der globalen Coronakrise stellen Unternehmen weltweit vor beinahe untragbare Herausforderungen. Insgesamt 600 Millionen Euro des geplanten staatlichen Hilfspakets in Italien sollen nun der nationalen Fluggesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Als Bedingung für diese Finanzspritze werde durch das Ministerium offenbar eine neue Gesellschaft geschaffen, der künftig die Kontrolle über die Airline zugesprochen werde.
In der Vergangenheit hatte die Airline jüngst mit zunehmend finanziellen Problemen zu kämpfen. Seit die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate Etihad Airways seine vergleichsweise hohe Beteiligung an Alitalia im Jahr 2017 zurückgezogen hatte, befand sich die Marke stets am Rande der Insolvenz. Zudem vereitelte die italienische Regierung die so dringend notwendige Restrukturierung und besonders den Verkauf durch die zuständigen Insolvenzverwalter gezielt, um die Kontrolle über die Airline nicht aus der Hand geben zu müssen.
Geplanter Verkauf Alitalias vorerst abgewendet
Zuletzt hatten sich verschiedene internationale Fluggesellschaften an den Übernahme-Planungen für Alitalia beteiligt. Neben der französischen Air France, der niederländischen KLM Royal Dutch und dem US-amerikanischen Major Carrier Delta befand sich offenbar auch die Lufthansa in Verhandlungsgesprächen mit der italienischen Airline. Ein für diese Tage geplanter Verkauf Alitalias scheint nun erst einmal ausgesetzt zu sein. Italiens Regierung plane offenbar, der Fluggesellschaft finanziell durch diese Krise zu helfen und damit ihre Existenz zu sichern. In Anbetracht der Tatsache, dass nach aktuellem Informationsstand nicht einmal ein Ende der internationalen Gesundheitskrise abzusehen ist, scheint dieser Zeitpunkt für Spekulationen über Airlines und die wirtschaftliche Entwicklung des italienischen Staates deutlich zu früh.
Fazit zu staatlichen Hilfeleistung für Alitalia
Vermutlich ist die angekündigte Finanzspritze in Höhe von 600 Millionen Euro ein Grund zum Aufatmen für die nationale Airline Italiens. Neben der Unterstützung für die allgemeine wirtschaftliche Lage der Nation, ist somit vorerst die Sicherung tausender – in diesen Zeiten so wertvoller – Arbeitsplätze gewährleistet. Dass die populistische Regierung Italiens nun allerdings die universale Kontrolle über die Fluggesellschaft erhalten wird, ist zwar ein unschöner Nebeneffekt. Im Angesicht der sehr dramatischen Insolvenz-Situation Alitalias ist die Abwendung des geplanten Verkaufs jedoch grundsätzlich erst einmal eine positive Nachricht.