Die Coronakrise und die darauffolgenden Massnahmen der Lufthansa zur Reduktion der Verluste machen auch vor der Swiss nicht halt, sodass die Airline stand jetzt nur noch mit sechs Flugzeugen der insgesamt 91 Maschinen operiert.
Neuer Minimalflugplan bis vorerst 19. April
In einer virtuellen Pressekonferenz hat die Geschäftsleitung der Swiss die aktuelle Situation der Airline geschildert und die Pläne für die nächsten Wochen kommuniziert. So liegt die Auslastung der Flotte bei etwa 10 Prozent, der Rest der Flotte ist geparkt, unter anderem am Drehkreuz Zürich sowie am Militärflugplatz Dübendorf. Dies soll allerdings nicht so bleiben, denn die Airline plant, ab Montag einen neuen Flugplan einzusetzen, der die aktive Flotte weiter herunterfährt.
So sollen ab Montag nur noch ein Langstreckenjet und fünf Kurzstreckenjets unterwegs sein. Der neue Flugplan, der vorerst bis 19. April gelten soll, deckt nur die wichtigsten Ziele ab und beinhaltet folgende Destinationen:
- Zürich – New York (EWR) | 3x pro Woche
- Zürich – Dublin
- Zürich – London
- Zürich – Stockholm
- Zürich – Frankfurt
- Zürich – München
- Zürich – Berlin
- Zürich – Amsterdam
- Genf – London
- Genf – Athen
- Genf – Lissabon
- Genf – Porto
Die Anzahl der jeweiligen Verbindungen ist unklar, allerdings sollen auf den Kurz- und Mittelstrecken wöchentlich nur noch 40 Flüge abgewickelt werden. Neben diesen Massnahmen werden auch Mitarbeiter zu Tausenden in Kurzarbeit geschickt.
Dabei blickt die Swiss allerdings auch nach vorne, denn ebenso schwierig wie das Herunterfahren der Kapazität ist, so schwierig ist es auch diese wieder heraufzufahren, sobald sich die Situation wieder entspannt. Dies soll möglichst jetzt schon geplant werden, damit man reaktionsfähig bleibe und wenn möglich wieder Flüge aufnehmen kann. Deshalb werden die Flugzeuge auch nahe an den Drehkreuzen abgestellt und einsatzfähig gehalten. Man geht bei der Swiss offensichtlich nicht davon aus, dass die Situation lange anhält, schliesslich sind mit diesen Massnahmen auch Kosten verbunden.
Wichtig zu erwähnen ist allerdings in diesem Zusammenhang, dass die Swiss weiterhin aktiv bleiben möchte und den Betrieb anders als die österreichische Schwester Austrian nicht komplett einstellen möchte, was aber natürlich zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht ausgeschlossen werden kann. Das hängt stark davon ab, ob in den nächsten Wochen auf staatliche Hilfe gehofft werden kann, die die Airline nach Aussage des CEO auf jeden Fall brauchen wird. Er machte in diesem Zusammenhang allerdings klar, dass die aktuelle Situation nicht mit dem Grounding der Swissair Anfang der 2000er Jahre zu vergleichen sei, da die Airline in sich sehr gut finanziert und profitabel sei. Dies zeigt auch ein Blick auf den kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht für 2019, wo die Airline erneut zum Gewinntreiber der Lufthansa Group gehörte.
Fazit zur Situation bei der Swiss
Aktuell hält sich die Swiss wenn auch minimal noch in der Luft. Die finanzielle Situation ist aufgrund komplett ausfallender Einnahmen angespannt und die Führung bittet offen um staatliche Hilfen. Ob und wie es bei der Swiss weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen.