Der erhoffte Buchungsboom für das erste Halbjahr dieses Jahres bleibt aus, doch die staatliche Unterstützung neigt sich rasant. Condor könnte nun erneute finanzielle Hilfe benötigen.
Das geht aus einem Bericht des Fachmagazins Airliners hervor. Demnach entwickele sich die Nachfrage deutlich langsamer als angenommen. Aktuell setze man sich “mit den Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung auseinander”. Ein Überblick.
Condor spekuliert auf neue Hilfsgelder
Eigentlich war man bei der Condor positiv gestimmt, als das zuvor genehmigte Schutzschirmverfahren in vergangenem Dezember endete. “Condor ist nach der erfolgreichen Restrukturierung deutlich schlanker und effizienter aufgestellt. Die Fluggesellschaft steht heute somit in der Pole Position, sobald der Tourismus wieder anläuft”, erklärte der damals bestellte Sachwalter Lucas Flöther zum erfolgreichen Abschluss dieses Verfahrens. Doch zuletzt laufen die Buchungsprozesse des Ferienfliegers nur langsam wieder an – der zuvor erhoffte Buchungsboom bleibt vorerst aus.
Nun scheint es, als benötige der Ferienflieger nur wenige Monate nach der letzten Auszahlung frische Unterstützung. Dazu würden bereits “konstruktive Sondierungsgespräche” geführt, wie Airliners aus Unternehmerkreisen erfahren haben will: “Auf Nachfrage, ob es dabei um eine Ausweitung der bestehenden KfW-Kreditlinie im Rahmen der Corona-Hilfen, andere Instrumente staatlicher Hilfen oder Liquiditätsbeschaffung am Kapitalmarkt gehe, wollte eine Sprecherin vorerst nicht ins Detail gehen. Letzteres dürfte aufgrund der derzeitigen Eigentumsverhältnisse jedoch unwahrscheinlich sein”, wie die Kollegen hierzu schreiben. Zuletzt waren die Beschäftigten bei Condor um knapp 700 Positionen zusammengeschrumpft und das Unternehmen um ein Viertel verkleinert worden. Das oberste Ziel sei es nun, langfristig auch neue Anteilseigener für die mittelgrosse Fluggesellschaft zu finden.
Fazit zur neuen Finanzlücke bei Condor
Für Fluggesellschaften und Airlines ist es wahrlich eine schwere Zeit. Während jüngste Ankündigungen des britischen Premierministers Boris Johnson für einen regelrechten Buchungsboom unter den britischen Fluggesellschaften sorgte, bleibt ein ähnliches Szenario hierzulande vorerst aus. Dass die krisenbedingten Finanzlücken allerdings nicht von alleine verschwinden, macht die aktuelle Situation deutlich. Ob und inwiefern die Condor weitere staatliche Hilfen erhalten wird, müssen die kommenden Wochen zeigen.