Wieder einmal werfen Produktionsfehler bei der 737 MAX den Flugzeughersteller Boeing zurück und Experten rechnen mit einem weiteren Verlustjahr.
Schon im April beeinträchtigten Qualitätsprobleme die Auslieferung der Boeing 737 MAX. Wenige Monate später kamen schon die nächsten schlechten Nachrichten. Kaum ein Monat scheint zu vergehen, indem Boeing mit seiner Boeing 737 MAX keine negativen Schlagzeilen macht. Die ganzen Produktionsfehler sorgen dafür, dass die Pläne bezüglich der Boeing 727 Max Auslieferung an Airline-Kunden wie beispielsweise Luxair, die zwei Boeing 737 MAX 8 bestellt hat, reduziert werden müssen, wie fvw berichtet.
Fünftes Verlustjahr in Folge für Boeing
Bei der Boeing 737 MAX scheint eine Komplikation der nächsten zu folgen. Obwohl Boeing die Auslieferungspläne im vergangenen Monat bereits auf 400 Jets reduzierte, gibt der Hersteller nun bekannt, vermutlich nur 375 Maschinen in diesem Jahr ausliefern zu können. Schuld an den Verzögerungen bei den Auslieferungen sind grösstenteils die unzähligen Produktionsfehler, wie der Hersteller anlässlich der Quartalsbilanz mitteilte. Die geringeren Auslieferungszahlen sowie die Mehrkosten für das US-Präsidentenflugzeug Air Force One sorgen für weitere Verluste bei Boeing. Die frühere US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte den ursprünglichen Vertrag mit Boeing nachverhandelt, sodass der Hersteller hohe Mehrkosten bei Entwicklung und Produktion selbst tragen muss. Knapp 500 Millionen Dollar Verlust verursachten im Quartal allein die neue Generation des Präsidentenflugzeugs. Für die ersten neun Monate des Jahres ist ausserdem ein Fehlbetrag von 2,2 Milliarden Dollar aufgelaufen.
Bereits im August haben wir darüber berichtet, dass der Zulieferer Spirit Aerosystems verantwortlich für ein Qualitätsproblem sei. Dabei handelte es sich – wie auch jetzt – um unsachgemäss gebohrte Löcher in einem Bauteil, das für die Aufrechterhaltung des Luftdrucks in der Kabine wichtig ist. Auch wenn diese jüngsten Produktionsfehler nicht als sicherheitsrelevant gelten, wirft dies Boeing zurück. So verzeichnet der Flugzeughersteller ein Minus von rund 1,6 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor lag der Verlust sogar bei etwa 3,3 Milliarden Dollar. Insgesamt zeichnet sich nach Einschätzung von Analysten für Boeing damit das fünfte Verlustjahr in Folge ab. Grund dafür ist auch das mehr als anderthalb Jahre andauernde Startverbot für die 737 MAX. Der Krisenjet war im März 2019 im Zuge zweier Abstürze mit insgesamt 346 Toten vorerst aus dem Verkehr gezogen worden.
Fazit zum Verlustquartal bei Boeing
Immer wieder kommt es zu Produktionsfehlern bei der Boeing 737 MAX. Probleme bei Lieferanten werden den Flugzeughersteller bei der Auslieferung des Jets dabei noch stärker zurück als ursprünglich gedacht. Auch in diesem Jahr wird Boeing somit sein Produktionsziel verfehlen. Nötige Überprüfungen und Nacharbeiten an den Maschinen haben zur Folge, dass in diesem Jahr voraussichtlich nur 375 der 737-Reihe ausgeliefert werden können. Dabei hatte das Management im September seine Planung für 2023 schon auf 400 Exemplare reduziert. Zuvor war von bis zu 450 Maschinen die Rede gewesen.