Wer in den nächsten Tagen innerhalb von Grossbritannien mit der Bahn fahren möchte, braucht starke Nerven. Die Gewerkschaft der Bahnbeschäftigten hat ihren angekündigten Streik für diese Woche begonnen – und es herrscht Chaos an den britischen Bahnhöfen.
In Deutschland sind die Züge im Moment wegen des 9-Euro-Tickets sehr voll – jedoch fahren sie immerhin (meistens). In Grossbritannien sieht das im Moment ein wenig anders aus. Die Gewerkschaft der Bahnbeschäftigten RMT hat in einem Pressestatement für gleich mehrere Tage einen umfassenden Streik angekündigt, der seit Dienstag im Gange ist. Das Resultat: Chaos in ganz Grossbritannien.
Verkehrschaos im ganzen Königreich
Fast 50.000 Bahnmitarbeiter und -mitarbeiterinnen haben ihre Arbeit niedergelegt. Das führte zu zahlreichen Ausfällen im Streckennetz von Grossbritannien. Alternativlösungen sind derzeit Bus und Auto – da jetzt jedoch alle darauf angewiesen sind und die derzeitige Auslastung durch den Streik grösser ist denn je, gibt es auch hier Chaos. Staus und überfüllte Busse sowie Menschenmassen an den Haltestellen – der Verkehr in Grossbritannien ist gerade einer grossen Belastungsprobe ausgesetzt.
Zu niedrige Löhne, schlechte Altersvorsorge und zahlreiche Kündigungen
Mit dem Slogan “Cut profits, not pay!” wollen die Streikenden darauf aufmerksam machen, dass ihre Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen an den falschen Stellen sparen. Die Sparmassnahmen der Branche gehen auf die Finanzierung der Regierung zurück. Der britischen Bahnindustrie wurden umgerechnet fast 4,7 Milliarden CHF für den Ausbau der Infrastruktur zugesagt.
Bei der Bahn kam bisher nichts an, jetzt wurden zusätzlich sogar noch Gelder gestrichen. Die Reaktion der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen auf diese Entwicklung: Lohnkürzungen, Entlassungen und schlechtere Arbeitskonditionen. Ebenfalls ein Streitpunkt ist die Altersvorsorge. Bei den aktuellen finanziellen Problemen bleibt auch dieser Punkt für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf der Strecke.
Streik dauert schon länger an
Bereits Anfang Juni kam es zu einem dreitägigen Streik, der den britischen Bahnverkehr sowie die Londoner U-Bahnen betraf. Die darauf folgenden Verhandlungen blieben erfolglos. Auf die Forderung nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister von London kam bisher keine Reaktion.
Fazit zum Bahn-Streik in England
Reisende, die für die nächsten Tage eine Bahnfahrt innerhalb von Grossbritannien gebucht haben, sollten sich in jedem Fall auf Chaos gefasst machen. Bus und Auto stellen zwar eine Alternative dar – doch auch hier ist die Situation angespannt. Der komplette Verkehr in Grossbritannien ist im Moment überlastet.