Der österreichische Staat und die Lufthansa werden Austrian Airlines finanziell kräftig unterstützen. Dabei bildet eine staatliche Finanzspritze den Grossteil des Kredites, während die Muttergesellschaft einen weiteren grossen Teil beisteuern wird.
Insgesamt 450 Millionen Euro (etwa 485 Millionen Franken) werden Austrian Airlines allein von staatlicher Seite als Teil eines Hilfskredits zur Verfügung gestellt, der Rest kommt von der Mutter Lufthansa, von der Austrian Airlines eine Tochtergesellschaft ist.
Staatshilfe verpflichtet Austrian zu Umweltschutz
Im Detail erhält der österreichische Flag-Carrier 300 Millionen Euro als staatlich geprüftes Darhlehen quasi direkt von der Regierung, sowie einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von 150 Millionen Euro, wie österreichische Medien berichten. Anders als beim Hilfsdeal der Lufthansa, wird sich die Regierung hier jedoch nicht an der Fluggesellschaft beteiligen. Die Einzelheiten des Pakets wurden noch am vergangenen Montag von der österreichischen Regierung, einer Koalition aus ÖVP und den Grünen, offiziell bestätigt. Die Grünen machten dabei in der letzten Woche jedoch deutlich, dass der Deal nur mit Bedingungen zur Verringerung der Umweltbelastung durch die Fluggesellschaft verbunden wissen wollen.
So soll das Rettungsabkommen angeblich entsprechende Ziele für die Fluggesellschaft enthalten, in effizientere Technologien zu investieren und dadurch den CO2-Ausstoss und die Lärmbelastung zu reduzieren. Auch der Status von Wien als Drehkreuz Austrian Airlines wird laut der “Der Standard” für mindestens zehn Jahre im Rahmen des Abkommens gesichert. Was für Österreichs Flag-Carrier sicherlich einen sehr wichtigen Punkt darstellen dürfte.
Zurück in die Luft nach langem Grounding
Die Flotte der Austrian Airlines ist seit fast drei Monaten weitgehend am Boden geblieben. Grund dafür sind die Restriktionen, die zur Bekämpfung der neuen Coronavirus-Pandemie eingeführt wurden und die die internationale Reisebranche nahezu zum Erliegen brachte und in eine tiefe Krise stürzte. Inzwischen plant Austrian Airlines jedoch wieder ab dem 15. Juni Flüge zu mehreren europäischen Zielen und nach Tel Aviv anzubieten. Einige Langstreckenflüge, unter anderem nach New York, Washington und Bangkok, sollen dabei im Juli wieder aufgenommen werden.
Noch in diesem Monat soll die Muttergesellschaft Lufthansa die eigenen Aktionäre um Unterstützung für ein mit der Bundesregierung ausgehandeltes Rettungspaket in Höhe von neun Milliarden Euro bitten, die sich im Rahmen der Vereinbarung mit 20 Prozent an dem Konzern beteiligen wird. Dabei werden in dem Kredit auch Finanzhilfen für die Tochterunternehmen mit berücksichtigt.
Fazit zur Finanzhilfe für Austrian Airlines
Nun nehmen auch die finanziellen Hilfen für die Tochterunternehmen der Lufthansa langsam aber sicher Gestalt an und so erhält nun auch Austrian Airlines eine grosse Finanzspritze seitens des Staates und der eigenen Muttergesellschaft. Damit dürfte die Zukunft des österreichischen Flag-Carriers erst einmal gesichert sein, wenngleich auch hier grosse Einschnitte und eine Verpflichtung zu mehr Umweltschutz mit einhergehen.