Der Druck auf Ungeimpfte steigt in Österreich. Ab Montag gilt in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel – auch in Hotels.
In der vergangenen Woche war bereits Österreichs 3G-Regel am Arbeitsplatz Gegenstand vieler Diskussionen, doch aufgrund steigender Fallzahlen und anhaltend niedriger Impfquote wurden nun weitere Massnahmen beschlossen. Schon in der nächsten Woche bekommen nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Restaurants, Friseuren, Veranstaltungen – aber auch zu Hotels. Hierüber berichten viele Medien bereits am gestrigen Abend übereinstimmend. Wir geben einen Überblick.
“Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen”
In Österreich haben die Corona-Fallzahlen bald die Rekordwerte aus dem vergangenen Jahr eingeholt und auch die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu. Zwar sind die einst festgelegten Schwellenwerte für eine Ausweitung der Massnahmen noch nicht gänzlich erreicht, man bewegt sich aber mit grossen Schritten darauf zu. Ein weiterer “Corona-Winter” steht bevor. Es müssen Massnahmen getroffen werden, um die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft zu schützen. Daher wolle man nun die “Zügel für die Ungeimpften straffer ziehen”.
Die Dynamik ist aussergewöhnlich, und die Belegungen in den Intensivbetten steigen deutlich schneller als erwartet.
Bundeskanzler Alexander Schallenberg
Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass die Aufrechterhaltung der Wintersaison eines der “oberen Ziele” sein soll, wie Spitzenpolitiker gestern kommunizierten, muss sich die Lage schnell bessern. Die neuen Massnahmen richten sich eindeutig an diejenigen, die sich bisher noch nicht gegen das Coronavirus haben impfen lassen, denn ab Montag gilt in Österreich eine Art Lockdown für Ungeimpfte.
Die 2G-Regel kommt, und zwar überall dort, wo bisher 3G galt (bis auf den Arbeitsplatz, hier ist weiterhin 3G). Dies umfasst viele Bereiche des öffentlichen Lebens wie Friseursalons, Freizeitbetriebe, Gastronomie, aber auch Nachgastro, Après-Ski und Veranstaltungen mit mehr als 25 Gästen. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte oder Genesen Zutritt erhalten. Besonders schwer dürfte die Branche treffen, dass auch Hotels betroffen sind.
2G als Impfanreiz
Die Massnahmen zielen klar darauf ab, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen – denn dann können sie wieder ganz “normal” an allen Aktivitäten, die im öffentlichen Leben angeboten werden, teilnehmen. Um die Menschen möglichst schnell dazu zu bewegen, sich die Erstimpfung zu holen, gibt es noch eine Sonderregelung. Wer den ersten “Stich” bekommen hat, der gilt vier Wochen lang in Kombination mit einem PCR-Test ebenfalls als “2G”.
Neben dem Druck auf völlig Ungeimpfte, sollen aber auch bereits zweifach Geimpfte noch schneller dazu gebracht werden, sich die Boosterimpfung zu holen. Der Immunitätstatus der zweiten Impfung wurde auf 9 Monate gesenkt. Wer also am Anfang des Jahres mit zu den ersten gehörte, die die Impfung bekamen, der muss schon bald wieder zur Auffrischung, um überhaupt noch als vollständig geimpft zu gelten.
Fazit zur Einführung des 2G Regel in Österreich
Die aktuelle Nachrichtenlage erinnert stark an die vom vergangenen Herbst. Dieses Mal ist aber anders, dass zwischen Geimpften, Genesenen und Ungeimpften unterschieden wird. Die Massnahmen beziehungsweise der “Lockdown”, der durch die Einführung der 2G Regel für Ungeimpfte kommt, zielt eindeutig darauf ab, diesen Teil der Bevölkerung zum Impfen zu bringen. Inwiefern die Einführung der neuen Regeln einen Effekt haben wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.