Das wochenlange Grounding von 65 Boeing 737 MAX 9 hat Alaska Airlines einen finanziellen Verlust eingebracht. Dafür soll Boeing nun aufkommen.

Gestern kam die Genehmigung der Federal Aviation Administration (FAA) für das Verfahren der angeordneten Inspektion. Damit ist der Startschuss gefallen, die vom Grounding, also vom Flugverbot betroffenen 737 MAX 9 Flugzeuge peu à peu wieder in den Verkehr aufzunehmen. Doch da ein herausgebrochenes Rumpfteil von Alaska Airlines die Skepsis an der Qualitätskontrolle von Boeing ausgelöst hat, ist die Airline immer noch verärgert. Wie Simple Flying berichtet, verlangt die Fluggesellschaft eine hohe Kompensation vom Flugzeughersteller für die Verluste während des Flugverbots.

Kompensation für Flugverbot

Auch wenn Alaska Airlines plant, ab heute ihre Boeing 737 MAX 9 sukzessive wieder auf das Rollfeld zu schicken, hat die Airline in der Zwischenzeit durch das Flugverbot über Wochen gelitten. Für den Verlust durch gestrichene Flüge plant die Fluggesellschaft aus Seattle nun eine Kompensation von Boeing zu verlangen. Die Summe soll sich mindestens auf 150 Millionen US-Dollar (grob 138 Millionen Euro) belaufen.

Bargeld Abgehen Dollar
Alaska Airlines fordert mindestens 150 Millionen Dollar (138 Millionen Euro) Entschädigung

It’s not acceptable what happened. We’re gonna hold them accountable. And we’re going to raise the bar on quality on Boeing. We’re gonna hold Boeing’s feet to the fire to make sure that we get good airplanes out of that factory.

Ben Minicucci, Alaska Airlines CEO

Nach dem Vorfall hatte Alaska Airlines alle ihre Flugzeuge des Typs Boeing 737 MAX 9 auf Anordnung der FAA auf dem Boden gelassen. Das waren insgesamt 65 Jets, die nicht am regulären Flugverkehr teilnehmen konnten – das hat die Airline gespürt. 3.000 Flüge wurden annulliert und brachten erhebliche finanzielle Einbussen mit sich. Die Rückerstattungen von Tickets oder das Kaufen von Kontingent anderer Airlines, um Passagiere umbuchen zu können, kosteten Alaska Airlines mindestens 150 Millionen Dollar (grob 138 Millionen Euro). Für diese Summe soll nun Boeing aufkommen.

Offiziell genehmigte Inspektionen laufen

Nachdem die FAA das Inspektionsverfahren offiziell genehmigt hat, wurde dieses bei Alaska Airlines direkt umgesetzt, um die Maschinen möglichst schnell wieder in den Dienst zu stellen. Ab dem heutigen Freitag könnte die erste Boeing 737 MAX 9 zurückkehren. Bei der Inspektion wird die Installation der Türstopfen auf beiden Seiten überprüft, was bis zu zwölf Stunden in Anspruch nehmen kann. Denn alle Ergebnisse müssen genau dokumentiert werden.

Alaska Airlines Boeing 737 900ER
Nach den offiziellen Inspektionen dürfen die Boeing 737 MAX 9 wieder starten

Alaska Airlines CEO Ben Minicucci war bereits verärgert, als festgestellt wurde, dass das Ausmass der losen Schrauben deutlich grösser war als erste Techniker Protokolle vor Wochen ausgesagt haben. Er betonte seine Enttäuschung in den US-Flugzeughersteller und forderte diesen auf, Massnahmen zu ergreifen, um in Zukunft verlässliche Produkte zu liefern.

Boeings Entschuldigung an die Airline

Boeing hatte sich in einem Statement bei Alaska Airlines und United Airlines, die ebenfalls mit losen Schrauben zu kämpfen hatten, entschuldigt.

We have let down our airline customers and are deeply sorry for the significant disruption to them, their employees and their passengers. We are taking action on a comprehensive plan to bring these airplanes safely back to service and to improve our quality and delivery performance. We will follow the lead of the FAA and support our customers every step of the way.

Statement von Boeing

Boeing hatte Massnahmen ergriffen, um ihre Qualität zu verbessern, sei es Workshops mit Mitarbeitern, ein Bulletin für Zulieferer oder einen unabhängigen Berater einzustellen. Doch die FAA bleibt weiterhin skeptisch und verhängt einen Stopp für die Ausweitung der 737 MAX Produktion.

Fazit zu den Kompensations-Forderungen an Boeing

Durch den Vorfall bei Alaska Airlines verhängte die FAA ein Flugverbot für alle US-Maschinen des Boeing-Typs 737 MAX 9. Darunter 65 Flugzeuge von Alaska Airlines, die über Wochen nicht starten durften. Insgesamt 3.000 Flüge wurden in der Zeit annulliert und haben die Airline einen Verlust von mindestens 150 Millionen Dollar (grob 138 Millionen Euro) gekostet. Diese Summe will Alaska Airlines nun von Boeing fordern. Es bleibt abzuwarten, wie der Flugzeughersteller darauf reagiert.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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