Viele Fluggesellschaften und Verbände stellen sich nun gegen die Begrenzung der Flugbewegungen in Amsterdam und wollen die niederländische Regierung verklagen.
Nachdem vergangene Woche bekannt wurde, dass die Begrenzung der Flugbewegungen in Amsterdam erhalten bleibe und sogar ausgeweitet werde, gehen die betroffenen Fluggesellschaften nun dazu über, den Rechtsweg in Angriff zu nehmen. Dabei wollen sie die niederländische Regierung verklagen, da der Beschluss gegen geltendes Recht verstosse. Dies geht aus einer Pressemitteilung von KLM hervor. Was genau kritisiert wird und wie nun weiter verfahren werden soll, zeigen wir Euch im Folgenden.
Reduktion der Flugbewegungen
In der vergangenen Woche wurde nach viel Spekulation darum, ob die Passagierobergrenzen und die Einschränkungen der Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam Schiphol nun endlich aufgehoben würden, bekannt, dass die niederländische Regierung sogar plane, diese noch auszuweiten. Diese Bestrebungen äusserten sich in der temporären Reduktion der Obergrenze der jährlichen Flugbewegungen von den aktuellen 500’000 auf zunächst 460’000. Eine weitere Korrektur auf 440’000 jährliche Starts und Landungen sollte im Anschluss folgen.
Doch dagegen wollen nun mehrere Airlines, die von der Beschränkung betroffen sind, vorgehen – allen voran natürlich der niederländische Flag-Carrier KLM. Auch KLM Cityhopper, Martinair, Transavia aus der Air France-KLM-Gruppe sowie Corendon, Delta Air Lines, easyJet und TUI unterstützen das Vorhaben. Getragen wird dieses ausserdem von wichtigen lokalen und internationalen Branchenverbänden wie BARIN, A4E, ERA und auch der IATA. Gemeinsam stellen sie sich gegen die Unternehmungen der niederländischen Regierung und kritisieren in einem Positionspapier die angestrebten Massnahmen.
Kritik an Plänen der Regierung
Die Airlines betonen in der Stellungnahme, dass sie der Flughafen Amsterdam Schiphol einen grossen Beitrag zur niederländischen Wirtschaft leistet sowie direkt und indirekt mehr als 100’000 Arbeitsplätze schaffe. Zudem würde eine weitere Beschränkung der Flugbewegungen die Konnektivität der Niederlande erheblich schmälern und somit auch unattraktiver als Firmenstandort für ausländische Organisationen. Die eingeschränkten Optionen für Kunden aller Art würde demnach ebenso dafür sorgen, dass man viele Passagiere an andere grosse europäische Hubs wie Frankfurt, London oder Paris verliere.
The airlines have already made multi-billion euros investments to meet near- and long-term goals in line with their own decarbonization trajectories as well as government policies, while the government’s justification hinges on operational restrictions with no consideration of alternative workable solutions to effect noise reduction.
KLM-Pressemitteilung
In der Pressemitteilung ist von einem unbegreiflichen Beschluss die Rede, wobei der Regierung vorgeworfen wird, sie habe keine Alternativen geprüft. Man spricht von einer unnötigen und schändlichen Entscheidung, die außerdem gegen nationale, europäische und internationale Regularien verstoße. Auch die IATA kritisiert das als illegal bezeichnete Vorgehen der Regierung und hält die juristische Anfechtung ebendieses für gerechtfertigt. Die Regierung bestätigt, dass KLM und weitere Fluggesellschaften den Rechtsweg anstreben, äussert sich allerdings nicht weiter dazu. Der zu siebzig Prozent dem Finanzministerium unterstellte Flughafenbetreiber – die Royal Schiphol Group – gab allerdings bekannt, dass man die Klage bedaure.
Fazit zur Klage gegen die Beschränkung der Flugbewegungen in Amsterdam Schiphol
Viele Airlines sehen in dem Vorgehen der niederländischen Regierung eine illegale Praxis und wehren sich gegen die erneute Herabsetzung der zulässigen Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam Schiphol – nun auch juristisch. Dabei werden sie von wichtigen nationalen und internationalen Branchenverbänden unterstützt. Wie sich die Situation weiterentwickelt, bleibt abzuwarten, bei Neuigkeiten berichten wir allerdings hier auf reisetopia darüber und halten Euch diesbezüglich auf dem Laufenden.