Der Airbus A220 – früher als Bombardier C-Series bekannt – hat sich bei Fluggesellschaften und Passagieren als sehr beliebt erwiesen. Die Airlines haben denn auch bereits insgesamt 530 dieser Flugzeuge bestellt, und Airbus hofft, dass sich der Auftragsbestand im Laufe der Zeit erheblich erhöhen wird.

So plant Airbus grosse Verbesserungen am beliebten Kurz- und Mittelstreckenjet vorzunehmen, ohne ihn dabei “neu aufzulegen”. Der europäische Flugzeugbauer hat angekündigt, dass der A220 ab der zweiten Hälfte des Jahres 2020 eine grössere Reichweite bieten wird.

Über 830 Kilometer extra mit dem Airbus A220

Grundsätzlich kann Airbus das maximale Startgewicht des A220 um 2’268 Kilogramm erhöhen. Dies wird erreicht, indem vorhandene strukturelle und systembedingte Margen ausgenutzt und die vorhandene Kapazität des Kraftstoffvolumens erhöht werden. Mit dieser Verbesserung würde der A220-100 auf eine maximale Reichweite von fast 6’700 Kilometern und der etwas grössere A220-300 auf rund 6’200 Kilometer kommen.

Swiss Airbus A220

Das würde für beide Flugzeuge eine Steigerung der Reichweite von über 830 Kilometern bedeuten. Offensichtlich hofft Airbus, dass diese erhöhte Reichweite zu mehr Bestellungen für das Flugzeug führen wird. Airbus weist darauf hin, dass es dadurch Fluggesellschaften mit dem A220 ermöglicht würde, neue Strecken von Westeuropa in den Nahen Osten oder von Südostasien nach Australien zu betreiben.

Diese Routen wären möglich

In letzter Zeit konnte man viel über die Möglichkeit lesen, dass Fluggesellschaften die A220 für transatlantische Flüge einsetzen könnten. Mit der bisherigen Reichweite des Flugzeugs befanden sich diese theoretischen transatlantischen Flüge noch quasi “am Rande”, während diese jetzt durch eine Erhöhung der Reichweite problemlos möglich wären. Mit dem grösseren A220-300 und einer gesteigerten Reichweite von 6’200 Kilometern wäre es künftig zum Beispiel möglich von Europa die gesamte Ostküste der USA anzufliegen. Interessanterweise geht es in der entsprechenden Pressemitteilung von Airbus vor allem um das Potenzial der verbesserten Flugzeuge, von Südostasien nach Australien und von Westeuropa in den Nahen Osten zu fliegen.

Swiss Kabine Flugzeug CSeries

Warum werden also keine Transatlantikflüge erwähnt? Weil es den Anschein hat, dass die Nachfrage einfach nicht vorhanden ist. Fluggesellschaften setzen bereits kleinere Flugzeuge wie den A321 und die Boeing 737 für Transatlantikflüge ein und diese nehmen schon erfolgreich die Rollen als Flugzeuge mit geringer Kapazität für Transatlantikflüge ein. Der Betrieb noch kleinerer Flugzeuge hat demnach wahrscheinlich nur eine begrenzte Attraktivität auf diesen Strecken.

Fazit zur Verbesserung des A220

Der allgemeine und wachsende Trend immer kleinere Flugzeuge auf immer weitere Strecken zu schicken, macht auch vor dem Airbus A220 nicht halt. Durch Veränderungen an allen möglichen Ecken des kleinsten Airbus wird nun künftig also ein weiteres Flugzeug, welches ursprünglich für die Kurz- und Mittelstrecke erdacht war, als Option für Langstrecken mit geringerer Nachfrage zum Kauf angeboten. Scheinbar hat Airbus auch schon bestimmte Marktregionen im Blick. Bleibt abzuwarten, inwiefern der verbesserte A220 bei den Airlines auf Interesse stossen und ob so die Verkaufszahlen angekurbelt werden können.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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